Kreuvfs Allerweltsblog

2010-06-01

Tethering Device

Abgelegt unter In eigener Sache,Technologie,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 20:34:01

Handies sind ja an und für sich ziemlich unnütz. Und wenn ich das „modernen“ Menschen sage, kommen die dann immer mit dem Totschlagargument: „Aber im Notfall bist du froh, wenn du eins hast!“ Nun, das ist wohl wahr und das kann ich auch nicht abstreiten. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, weshalb die Leute ihre mobilen Nervtöter bei jeder sich bietenden Gelegenheit benutzen müssen. Sind das etwa alles Notfälle? Habe ich eine verzerrte Sicht auf die Welt, dass ich das nicht für Notfälle halte? Zudem bin ich im Notfall auch froh, wenn mir eine idiotensichere Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Meisterung des Notfalls vor die Füße fällt, trotzdem habe ich sowas nicht dauernd bei mir!

Und dann gibt es ja auch noch diese unsägliche SMS-Seuche. Ja, auch SMS sind sinnvoll beziehungsweise lassen sich sinnvoll nutzen. Ist praktisch, wenn man nicht reden möchte oder kann oder nur sehr wenige Informationen übermittelt werden müssen. Aber zu welchem Preis denn bitte? Bei dem Handy, das ich nutze, wenn es denn mal sinnvoll ist, kostet eine SMS 15 ct. Und das für 160 Zeichen?! Selbst 1 ct wäre schon viel. WTF, das ist doch der totale Wucher! Allein eine stinknormale E-Mail hat schon ein Vielfaches davon allein an Headerdaten und die kosten mich absolut nichts!

„Aber du hast deine E-Mail nicht unterwegs!“ Ja, nein, stimmt schon. Handies sind halt einfach zu 99,9 % unnütz, aber eine Funktion haben die vor einiger Zeit bekommen, die die echt total interessant macht und dabei handelt es sich um: Mobiles Internet mit vernünftigen Geschwindigkeiten (ab 512 ↧/16 ↥ kbit/s)! Und weil diese verkrüppelten Computer sowieso nicht mit einem richtigen Computer mithalten können, kann man die immerhin noch benutzen, um über diese ins Internet zu gehen. Und um meine Abneigung gegenüber Handies zum Ausdruck zu bringen, bezeichne ich diese Geräte, sofern sie überhaupt geeignet sind, um damit ins Internet gehen zu können, als „Tethering Devices“. Als „Tethering“ bezeichnet man die Nutzung des Handies, um damit einem anderen Gerät die Internetverbindung zur Verfügung zu stellen.

Bleibt nur noch die Frage, wieso ich dann noch kein Tethering Device habe! Und die Antwort ist simpel: Wenn ich mit einem Tethering Device ins Internet gehen wollen würde, würde ich meinen Heim-DSL-Anschluss kündigen, will ja schließlich nicht doppelt zahlen für die Leistung „Internet“. Aber da machen mir die Anbieter mobilen Internets einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Nicht nur, dass der Ausbau inakzeptabel schlecht ist (wer hat denn wirklich Lust darauf aus dem Chat rauszufliegen, weil man auf der Bahnfahrt in ein Funkloch gekommen ist?), noch dazu sind auch die angebotenen Tarife ein Super-GAU.

Da kriegt man dann für ein paar GiB pro Monat die volle Geschwindigkeit beziehungsweise die höchste aktuell mögliche der bis-zu-Geschwindigkeit! Und wenn man dann mehr verbraucht hat, wird man heruntergestuft auf unglaublich beschränkte 56 kbit/s. Das ist also 56k-Modemgeschwindigkeit, im Jahre 2010… Was denken sich die Macher solcher Tarife eigentlich? Angeblich soll das ja sogar mal so angefangen haben, dass die Tarife erst komplett ohne Volumenbegrenzung waren und die Leute haben das dann natürlich wörtlich genommen und das Tethering Device genutzt, um den Heiminternetzugang zu ersetzen. Daraufhin haben die Mobilinternetanbieter dann gemerkt, dass, wenn zu viele Nutzer dieser Art in einer Funkzelle versammelt sind, die verfügbare Kapazität schnell ausgeschöpft ist. Ja, damit hätte man jetzt auch echt nicht rechnen können!

Aber gut, selbst wenn ich da jetzt einen Tarif mit 10 GiB pro Monat nehmen würde und damit zufrieden wäre, gäbe es da noch mindestens ein weiteres Problem: Bestimmte Internetnutzungsmöglichkeiten wie Voice-over-IP oder Filesharing sind grundsätzlich verboten. Das heißt, dass man nur so eine Art „Internet light“ bekommt. Aber immerhin ist es gestattet E-Mails zu verschicken, dann muss man sich nicht mehr mit diesen steinzeitmäßigen SMS rumquälen und kann das dann auch wenigstens alles fein verschlüsseln.

Alles in allem ist Tethering eine tolle Idee, weil man immer noch ein Handy für die 0,01 % der Fälle, in denen es sinnvoll einsetzbar ist, dabei hat und gleichzeitig jederzeit ins Internet gehen kann.

2010-04-29

„I tell you something about …“

Abgelegt unter Soziales Umfeld,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 19:57:38

Im Masterkurs gibt es jetzt ja eine größere Zahl an Präsentationen und da der Großteil der Studenten aus Deutschen besteht, hört man nur selten perfektes Englisch. Was mir aber bei vielen Vorträgen jetzt schon aufgefallen ist, ist fehlende sprachliche Gewandtheit: Wie für so einen Vortrag üblich, gibt es neben der ersten Folie eine oder zwei Folien mit dem Inhalt des Vortrags. Und einer der am häufigsten benutzten Satzfetzen in diesem Zusammenhang ist: „I tell you something about …“ Und das klingt sowas von grottig nach einem dieser Halbsätze, die man irgendwann in der Schule mal auswendig gelernt hat als „Präsentationsvokabular“ und jetzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit einbaut. Und das ist ein Problem, denn je öfter man dieses Konstrukt verwendet, umso häufiger werden die damit verbundenen Hirnwindungen benutzt und gestärkt, sodass es immer mehr zu einer Angewohnheit wird sich so auszudrücken statt aktiv über das Gesagte nachzudenken und vielleicht doch mal ein klein wenig Variation einzubauen.

Dicht gefolgt wird das Ganze übrigens vom Wort „important“. Egal wie unbedeutend das behandelte Nischenthema auch sein mag, es muss immer irgendwie ausgesagt werden, dass es „important“ ist. Nun ist die Behauptung etwas wäre wichtig ja absolut bedeutungslos, da fehlt eindeutig eine Begründung, aber viel zu oft, wenn diese nachgeliefert wird, hört sich das entweder hanebüchen oder konstruiert an. Soweit ich mich erinnern kann, verzichte ich größtenteils auf den Gebrauch von „important“, wohl auch, weil das eine eher abstoßende und das Thema langweilig-machende Wirkung auf mich hat. Ein Beispiel aus dieser Woche: Es gab diese Woche Vorträge unter anderem zu Drug Delivery Systems, also Mitteln und Wegen wie man eine Medizin in den Körper und da dann dorthin bringt, wo sie benötigt wird. Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine es war so, dass eine Frage aus dem Publikum kam, die darauf abzielte, weshalb man denn für Diabetiker an einer Lösung arbeitet, die ohne Injektionen auskommt. Und dann war es natürlich total important, dass man nicht mehr spritzen muss, weil ja die armen Patienten das nicht so mögen. Das stimmt natürlich, sich spritzen ist nervig und kostet auch Überwindung und wenn man zu oft an einer Stelle spritzt, hat das ja auch optische Effekte, aber dennoch: Der Patient sollte nicht zu sehr mit Samthandschuhen angefasst werden, denn die Alternative zu Spritzen lautet Hyperglykämie und all die Effekte, die sich daraus ergeben können wie Retinopathia diabetica oder diabetischem Fuß. Und dann frage ich mich wie „important“ dem Patienten der Erhalt seiner Mobilität und sinnlichen Wahrnehmung ist verglichen mit dem Nachteil des Spritzens. Das ist auch der Grund, weshalb ich die Begründung, weshalb die Entwicklung „important“ sein soll, für konstruiert halte.

Und leider treffe ich viel zu oft auf solche Begründungen, die meiner Meinung nach einfach nur dahingesagt sind :( Ich sage ja nicht, dass der Grund nicht stimmt, aber der Grund ist einfach viel zu schwach. Wenn man durch das Spritzen nach jeder dritten Injektion für eine Stunde gelähmt wäre und das in der neuen Darreichungsform nur noch 10 Minuten wären, das wäre etwas, bei dem ich zustimmen würde, dass es sinnvoll ist, sowas zu entwickeln.

2010-04-18

Schwantz

Abgelegt unter Humor,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 07:05:16

Seit Jahrhunderten haben Wissenschaftler bereits nach einer geeigneten Einheit für die Orgasmushäufigkeit unter Männern hO,♂ nachgedacht und endlich ist es soweit, die einzig physikalisch korrekte Einheit dazu ist geboren: Das Schwantz.

Unter der hypothetischen Annahme eines Orgasmus pro d wird ein Schwantz zuerst in 1 ⋅ s−1 als 1 ⋅ 86.400−1 s−1 ausgedrückt, was etwa 11,57 μHz entspricht. Um möglichst keine Werte kleiner 1 benutzen zu müssen, wird das Schwantz mit dem Einheitenzeichen Sz dann definiert als ein Hundertstel der entsprechenden Frequenzangabe in μHz, womit sich folgender Zusammenhang ergibt:
1 Sz = 115,7 nHz.

So, wenn ich dafür nicht mindestens drei Nobelpreise bekomme, weiß ich ja auch nicht! ;X Oder vielleicht wenigstens ein Ig-Nobelpreis? :D

2010-03-09

Dell & Ubuntu

Abgelegt unter In eigener Sache,Software,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 11:17:21

Oder: Wie wichtig ist es Dell Computer mit vorinstalliertem Ubuntu zu verkaufen?

Vor einiger Zeit gab es ja einen relativ großen Medienrummel darum, dass Dell Ubuntu vorinstalliert ausliefert. Eine Zeit lang konnte man direkt von der Startseite aus ein Untermenü zu Ubuntu-Laptops anklicken. Mittlerweile hat sich das geändert und es ist mir nicht gelungen diesen Unterpunkt wiederzufinden. Stattdessen habe ich einfach nach „Ubuntu“ gesucht und noch vor den Suchergebnissen wurde ein Link präsentiert: Dell | Ubuntu – Und das Leben wird angenehmer.

Ubuntu bei Dell

Auf dieser Seite soll einem Ubuntu näher gebracht werden, dachte ich. Stattdessen fängt Dell mit Anti-Marketing an. Der erste Satz verheißt schonmal nichts Gutes: „UBUNTU ist ein Open Source-Betriebssystem – das heißt, es ist nicht mit Microsoft WINDOWS oder anderen Microsoft-Programmen (darunter Outlook oder iTunes) kompatibel.“ Nur weil ein Betriebssystem Open Source ist, heißt das noch lange nicht, dass es „inkompatibel“ zu Microsoft Windows sein muss. Mir fällt das ReactOS als Gegenbeispiel ein.

Und so geht es noch weiter:

Vorteile von UBUNTU

  • Sie sind zuverlässiger und flexibler als Microsoft-Programme.
  • Updates und Fehlerbehebung erfolgen schneller und sind kostengünstiger.
  • Experten können das Programm anpassen – das heißt, es ist genau auf Ihre Anforderungen zugeschnitten.

Informationen zu UBUNTU

  • Um Open Source-Software einsetzen zu können, sind teilweise gute oder sehr gute technische Kenntnisse erforderlich.
  • Die meisten Open Source-Programme sind nicht mit Microsoft-Programmen kompatibel.
  • Sie müssen lernen, wie Sie neue Programme verwenden.

Okay, dass man unter Ubuntu Microsoft-Programme nicht oder nicht direkt einsetzen kann, ist eine wichtige Information. Nur steht das da eben nicht. Dort wird von Kompatibilität geschwafelt und der Eindruck erweckt, dass alle meine MSO-Dokumente unter Ubuntu nicht mehr zu öffnen wären. Ist natürlich gequirlte Scheiße. ^_^

Bei guten oder sehr guten technischen Kenntnissen muss der Durchschnittsnutzer erstmal sofort an den krassen Computerjunkie von Nebenan denken und so wie der will er natürlich nicht werden. Zumal das Argument schlicht schwach ist. Ubuntu hat es tatsächlich geschafft mit all den mitgelieferten Programmen ein Rundum-Sorglos-Paket für den Durchschnittsanwender zu schnüren, sodass die Kommandozeile im Normalfall nicht mehr gebraucht wird. Sonderausgaben für ein Officepaket oder Grafikbearbeitungssoftware sind nicht notwendig, was natürlich verschwiegen wird.

Ebenfalls aufgegriffen wird die Anforderung den Umgang mit neuen Programmen zu lernen. Und „lernen“ ist für den Durchschnittsmenschen ein Signalwort von warnendem Charakter und in der Regel negativ besetzt, da es ja mit Arbeit verbunden ist etwas zu lernen.

Mich erinnert diese Wahrheitsverzerrung und die deutliche Fehldarstellung daran wie microsoft-nahe Unternehmen Einfluss auf die OSS-Strategie der EU nehmen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn Microsoft auch dieses Mal notorisch seine dreckigen Finger im Spiel gehabt hat.

Windows vs. Ubuntu

Aber es geht noch weiter! Wer an dieser Stelle noch unentschlossen ist, ob er Ubuntu trotz mangelnden sehr guten technischen Kenntnissen und der Drohung den Umgang mit neuen Programmen lernen zu müssen nutzen sollte, dem wird eine Entscheidungsseite zwischen Windows und Ubuntu präsentiert. Dass es auch hier eine sehr deutliche Färbung gibt, ist selbstverständlich.

Folgende „Fakten“ werden präsentiert:

UBUNTU ist kein Microsoft Windows-Betriebssystem und nicht mit Microsoft Office-Programmen kompatibel. Daher ist es wichtig, dass Sie die richtige Entscheidung treffen:

Haha, ihr seid so durchschaubar. Ihr sagt erstmal, was Ubuntu nicht ist, womit ihr mit einer verneinenden Aussage anfangt. Das wirkt erstmal gleich schlecht auf das Bild, das von Ubuntu gezeichnet wird. Zudem ist es keine Beschreibung zu sagen, was etwas nicht ist: Ein Baum ist kein Auto. Wir wissen jetzt zwar, dass der Baum kein Auto ist, aber haben trotzdem keine Ahnung, was denn nun ein Baum tatsächlich ist.

Dann baut ihr Druck auf, indem ihr dem potentiellen Kunden nahelegt, dass dieser eine richtige Entscheidung treffen muss. Und aus Managerstudien ist bekannt, dass das Treffen von Entscheidungen besonders stressend ist. Dabei ist allein diese Darstellung schon absolut falsch. Während Ubuntu vollkommen kostenfrei bezogen werden kann und man gerade als Privatanwender als erstes sicher die Kosten im Blick hat, muss man für Microsofts Windows einiges an Geld hinlegen, auch für OEM-Versionen. Es gibt also gar keine falsche Entscheidung. Entscheidet man sich für das OEM-Windows, kann man Ubuntu genauso kostenlos wie vorher beziehen. Es ist sogar so, dass bei der Wahl von Ubuntu man Windows eben nicht einfach nachträglich noch als OEM-Version holen kann, stattdessen werden da zwei- bis dreistellige Beträge fällig! Vielleicht gibt es dann ja doch eine falsche Entscheidung. :X

Wer nun erwartet, dass es einen langen Fragebogen mit anschließender Auswertung gibt, in dem zum Beispiel nach den Nutzungsgewohnheiten gefragt wird, der ist auf dem Holzweg: Dell hält es nicht für nötig seine potentiellen Kunden umfassend zu informieren. Stattdessen werden gezielt Falschinformationen verbreitet:

Entscheiden Sie sich für WINDOWS, wenn:

  • Sie bereits WINDOWS-Programme (z. B. Microsoft Office oder ITunes) verwenden und sie weiterhin verwenden möchten
  • Sie mit WINDOWS vertraut sind und nicht mit neuen Programmen für E-Mail, Textverarbeitung usw. arbeiten möchten
  • Sie keine Erfahrung mit Computern haben

Ja, das ist tatsächlich alles! Punkt 1 ist eine langweilige Wiederholung der bisherigen Punkte, gibt es denn sonst nichts? Punkt 2 zielt, auch psychologisch raffiniert gemacht, darauf ab, dass ein Mensch in der Regel das bevorzugt, was er kennt, auch wenn das andere besser sein sollte. Und Punkt 3 ist schlichtweg gelogen: Wer keine Erfahrung mit Computern hat, ist bei Problemen unter Windows genauso auf externe Hilfe angewiesen wie unter Ubuntu. Nur kann man bei Ubuntu für das Geld, das man für eine Windowslizenz ausgegeben hätte, einen Supportvertrag abschließen. Oder einfach im Internet suchen und dafür mit seinen Freunden Eis essen gehen.

Was spricht nun für Ubuntu?

Entscheiden Sie sich für UBUNTU, wenn:

  • Sie Microsoft WINDOWS nicht verwenden möchten
  • Sie mit neuen Programmen für E-Mail, Textverarbeitung usw. arbeiten möchten
  • Sie sich für Open Source-Programmierung interessieren

Auch das ist natürlich ein Witz. Die erste Aussage ist wieder verneinend, zielt darauf ab, was man nicht will und sagt absolut nichts über die Produkteigenschaften oder die Eignung für einen selbst aus. Ein Grund Ubuntu zu verwenden könnte ja zum Beispiel sein, dass man nach der Installation alles direkt unter Dach und Fach haben möchte oder das zentrale Softwareverzeichnis und die einfache Installation und Deinstallation schätzt. Der Punkt 2 ist ebenfalls vollkommen aus der Luft gegriffen. Dass ich unter Ubuntu mit anderen Programmen arbeiten muss, liegt nunmal in der Natur der Sache. Es ist vollkommen unerheblich, ob ich das will oder nicht, ich werde es fast zwangsläufig müssen. Und man kann den Spieß auch umdrehen und den Windowsprogrammierern vorwerfen keine Ubuntu-Versionen anzubieten. Zudem schwingt hier wieder der bereits angedrohte Lernaspekt mit. Gerade weniger computer-affine Menschen sind ja bereits glücklich, wenn sie „ihre Programme so halbwegs bedienen können“ und ein Wechsel zu anderen Programmen ginge da gar nicht! Punkt 3 ist dann der absolute Killer für alle Nicht-Computerjunkies! Da wird von Programmierung geredet und das ist ja nur was für Computerfreaks und so einer will ja niemand werden. Zumal das sachlich natürlich mal wieder absoluter Scheißdreck ist: Open-Source-Programmierung kann ich unter jedem Betriebssystem machen, sogar unter Windows!

Fazit

Dell hat keinerlei Interesse daran auch nur einen Laptop oder auch sonstigen Computer mit Ubuntu zu verkaufen. Genauso wenig interessiert es Dell, dass der Kunde eine vernünftige Gegenüberstellung von Windows und Ubuntu braucht, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die vorhandene Gegenüberstellung weist eine meiner Meinung nach deutliche Microsoft-Handschrift auf, was vor allem auf psychologisch geschickte Aussagen zurückführbar ist. Dieses Geschäftsgebahren ist für mich nicht hinnehmbar, weshalb ich Dell nach Möglichkeit meiden werde.

2010-01-15

Lukreative Lüge

Auf heise.de kann man lesen, dass „[d]ie Neue Musikzeitung Online beispielsweise […] die Einigung “als wichtigen Schritt zur gerechten Entlohnung der Kulturschaffenden [lobt]”“. Worum geht’s? Die ZPÜ freut sich ein Loch in den Bauch, dass zusammen mit VG WORT und VG Bild-Kunst ein paar Computerhersteller, die in dem BCH e. V. organisiert sind, zugestimmt haben, dass diese zumindest mal vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2010 eine Gebühr auf Computer mit und ohne Brenner erheben: Für PCs mit eingebautem Brenner soll diese 13,65 € betragen, für PCs ohne eingebautem Brenner soll diese 12,15 € betragen.

Ich sehe das so: Es gibt keinen Grund, weshalb jemand, der nicht an der Herstellung oder dem Vertrieb der PCs beteiligt ist, auch nur einen Cent dafür bekommen sollte. Ich weiß auch nicht wie man derart dumm-dreist verlogen sein kann zu behaupten es handele sich um eine gerechte Entlohnung der Kulturschaffenden. Allein dieses Wort: Kulturschaffende. Ihr geldgeilen Arschlöcher! Kultur wird nicht erschaffen, sondern gelebt. Und noch dazu ist die einzig gerechte Entlohnung für an obigen Prozessen Unbeteiligte 0 €. Es gibt keinen Grund, weshalb irgendsoein selbsternannter Kulturschöpfer auch nur einen Cent von mir kassieren darf, wenn ich einen Computer kaufe oder einen Rohling oder einen Scanner oder einen Drucker…

Haben die Piraten da eigentlich was in ihrem Programm? *hint* *hint*

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