Kreuvfs Allerweltsblog

2015-01-17

50dJP: Fazit

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 07:51:04

Im letzten Artikel meiner Reihe „50 Tage Japan“ möchte ich ein kurzes Fazit ziehen.

Vor meiner Reise nach Japan war ich mit Ausnahme eines dreitägigen Besuchs in Österreich noch nie im Ausland. Und geflogen war ich vorher auch noch nie. Von daher habe ich viele neu Erfahrungen sammeln können. Und gerade weil Japan so weit weg ist und Sprache und Kultur so unterschiedlich zu unserer sind, konnte ich viele Dinge über das Land und die Menschen dort lernen, die so nicht in der Wikipedia oder einem Reiseführer stehen.

Gerade beim Thema Höflichkeit kann man als Deutscher in Japan noch mächtig dazulernen und ich habe mir auch versucht eine Scheibe davon abzuschneiden ;) Das heißt, dass selbst wenn die Sprachbarriere zwischen Touristen und Japanern steht, man dennoch überall stets freundlich behandelt wird – den Aussagen einiger Japaner aus dem Labor zufolge geht das sogar so weit, dass zum Beispiel in Zügen Ausländer grundsätzlich freundlicher behandelt werden als die Einheimischen!

Leider habe ich nicht die gesamten 50 Tage nutzen können, genug zu entdecken und erleben hätte es allemal gegeben. Und dabei bin ich über Kanagawa, Tokio und Saitama nicht einmal hinausgekommen. Von daher denke ich, dass ich bestimmt noch mindestens einmal nach Japan reisen werde – ob das dann allerdings auch auf dem Blog präsentiert wird und ob ich dann dort nicht arbeiten muss, steht noch in den Sternen.

2015-01-11

50dJP: Mousse au chocolat

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 13:48:11

Vor Kurzem hatte ich hier auf dem Blog ja mein Mousse-au-chocolat-Rezept veröffentlicht. Und da Mousse au chocolat so ziemlich das einzige ist, was ich zubereiten kann, hatte ich bereits die passenden Schokoladen mit nach Japan genommen, um dort mein Mousse au chocolat zuzubereiten. Eine dort lebende Chinesin ist mit mir dann auch einkaufen gegangen, um die noch fehlenden Zutaten zu besorgen, und einer der Studenten dort hat mir sogar den Mixer seiner Mutter ausgeliehen – damit ich den Mixer auch wieder richtig einpacken kann, habe ich auch extra Fotos davon gemacht wie ich ihn ausgepackt habe ;)

Sehr interessant ist auch, dass der Schlagsahne standardmäßig ein Spritzbeutel beiliegt.

Bilder

2015-01-04

50dJP: ÖPNV

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 07:11:41

In Deutschland würde ich dieses Thema wahrscheinlich nie, und wenn, dann nicht lobend, erwähnen: der öffentliche Personennahverkehr. In Deutschland kommt kein Bahn-Erfahrener auf die Idee eine Route zu planen und bei einer Umsteigezeit von unter fünf Minuten nicht auch noch den nächsten Anschlusszug herauszusuchen, weil die Erfahrung eben lehrt, dass Züge der Deutschen Bahn gerne mal mitten auf freier Strecke anhalten mit der Begründung: „Der vor uns befindliche Streckenabschnitt ist noch durch einen anderen Zug belegt.“

In Japan hingegen ist das so wie ich mir das für Deutschland wünschen würde. Zum einen ist die Fahrkartenbeschaffung einfach: Pasmo-Karte holen, Geld aufladen und beim Betreten des Bahnhofs einchecken und beim Verlassen eines anderen Bahnhofs auschecken. Das geht aufgrund ausgefeilter kontaktloser Technologie echt schnell – in Portugal kam mir das ächzend langsam vor. Besonderes Plus: die Pasmo-Karte wird ohne irgendwelche zusätzliche Daten gekauft, was das Datenschützerherz höher schlagen lässt. Und nicht nur, dass man mit der Karte herumfahren kann, viele der an buchstäblich jeder zweiten Ecke stehenden Getränke/Snack-Automaten akzeptieren ebenfalls Pasmo.

Die Abfahrts- und Ankunftszeiten in Japan werden streng eingehalten. In Deutschland sind das ja eher so Richtlinien, aber ich habe es oft genug geschafft einen Anschlusszug zu bekommen, obwohl die Umsteigezeit nur zwei Minuten betrug. An die hohe Zuverlässigkeit des japanischen ÖPNV habe ich mich sehr schnell gewöhnt, umso größer war die Enttäuschung, als ich in Deutschland dann wieder mit der DB fahren musste.

Erfahrungen wie die eingangs beschriebene haben auch die Japaner in Deutschland machen dürfen, die zu uns an den Lehrstuhl gekommen waren. Und da in Deutschland auch nur Deutsch gesprochen wird, ist das für Ausländer ohne Sprachkenntnisse enorm schwierig eine Fahrt mit der Deutschen Bahn zu unternehmen. Da werden Gleise gewechselt, Zugteile abgekoppelt, die dann woanders hinfahren oder Züge mit ganz anderen Bezeichnungen im Plan bezeichnet als an den Zügen selbst dran steht.

Neben der Zuverlässigkeit ist mir aber auch aufgefallen wie ruhig es in japanischen U-Bahnen ist. Während es in Berlin ja (leider) vorkommt, dass irgendwelche Bands meinen für eine Station mitfahren und die Leute ungewollt mit ihrer Musik zuspammen zu müssen (und dann dafür auch noch Geld haben wollen(!) und noch viel schlimmer auch bekommen(!!!)), ist in japanischen U-Bahnen selbst das Telefonieren verboten. Und es halten sich erstaunlich viele Menschen daran. Auch Störenfriede, die ihre Kopfhörer auf volle Lautstärke aufdrehen und damit dann das restliche Abteil beschallen, sucht man hier vergebens. Ebenso scheinen die Gleise in gutem Zustand zu sein. Über die Maßen laute Streckenabschnitte habe ich in und um Tokio nicht erlebt.

Noch dazu sehen die Züge sehr sauber aus. Als ich am 10. Februar 2014 wieder in Deutschland angekommen bin und dann mit der S-Bahn gefahren bin, ist mir dabei direkt aufgefallen, dass es im Zug unheimlich dreckig ist und im Bahnhof stinkt.

Aber auch der gemeine Japaner bzw. eher die gemeine Japanerin hat mit ganz eigenen Problemen im ÖPNV zu kämpfen. So gibt es in vielen Zügen gesonderte Abteile, die während der Stoßzeiten nur von Frauen benutzt werden dürfen. Der Grund dafür sind Leute, die mit Kameras versuchen Bilder von unter den Röcken der Frauen zu schießen (Fachbegriff: upskirt). Entsprechende Warnhinweise gibt es auch an Rolltreppen in japanischen Bahnhöfen.

Ebenfalls besser als in Deutschland sind die Ansagen im Zug: der Name des nächsten Bahnhofs wird immer doppelt angesagt, die Ansage danach nochmal auf Englisch wiederholt (was ich aber mit der Zeit nicht mehr gebraucht habe ^^). Ich wollte mir das dann nochmal zuhause anhören und habe das daher bei YouTube gesucht… und bin sogar tatsächlich fündig geworden!

Das sind alle Ansagen des „Limited Express“ von Shibuya nach Motomachi-Chukagai. Und das Video hat über 28.000 Views… Dazu fällt mir nur ein, dass einer der Japaner dort mal meinte: „In Japan, there are many train lovers.“ Und dazu kann ich nur sagen: „Hai!“

Bilder

2014-12-28

50dJP: Wintereinbruch

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 08:02:53

In den meisten Teilen Deutschlands gab es im Winter 2013/2014 ja nicht sonderlich viel Schnee. Und Tokio hat in normalen Wintern keinen Schnee, eine in Japan studierende Chinesin im Labor war daher umso fröhlicher darüber, dass es schneien soll. Das hatte sie zu diesem Zeitpunkt dann aber schon das dritte Mal angekündigt, sodass ich mir nur dachte: “Erst mal abwarten.”

Und so kam es, dass nach dem Freitagabend mit meiner Abschiedsfeier die Temperaturen deutlich sanken und es am Samstagmorgen dann bereits überall schneebedeckt war. Eigentlich wollte ich an diesem Tag Souvenire einkaufen gehen, aber daraus wurde nichts, der Schienenverkehr wurde im Laufe des Tages quasi vollständig eingestellt.

Ich habe mich aber dennoch hinausgewagt und wie auf den Bildern zu erkennen hat der offene Baustil der Japaner bei starkem Schneefall durchaus seine Nachteile. Ich habe dann den weiten (*hust*) Weg angetreten die geheiligten Goldenen Bögen zu erreichen und von der obersten Etage des McDonald’s hatte ich dann auch eine vergleichsweise gute Perspektive, um den Bahnhof Hiyoshi zu fotografieren.

Am nächsten Morgen war dann allerdings schon wieder alles vorbei, Tauwetter setzte direkt danach ein mit strahlendem Sonnenschein. Und die Bewohner schippten den Schnee – mit Schippen, die eigentlich Kehrbleche sind, die zu Handfegern gehören! Immerhin war die Lage am Sonntag wieder so entspannt, dass ich Souvenirs einkaufen konnte.

Bilder

2014-12-21

50dJP: Motomachi Chukagai

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 07:49:17

Die angeblich größte Chinatown Asiens befindet sich in Yokohama und sie ist leicht erreichbar über die U-Bahn: reinsetzen und warten bis zur Endstation: Motomachi Chukagai. Und wie mir später auch noch gesagt wurde, ist das ja auch offensichtlich, dass sich an der Endstation die Chinatown befindet – denn “Chukagai” bedeutet nichts anderes.

Wir hatten in der Chinatown eine zweistündige Fressorgie vor uns, aus der es dieses Mal auch wieder Bilder gibt. Leider kann ich überhaupt nicht sagen, was das alles war, was es da zu essen gab. Ich weiß nur noch, dass es viel zu viel war ^^

Bestellt wurde ganz modern mit einer elektronischen Speisekarte, auf der man mittels Touch-Oberfläche seine Speisen auswählen konnte. Kurze Zeit später kam dann die Bedienung und hat das Essen gebracht. Hat ausgezeichnet funktioniert und ich würde mir die flächendeckende Einführung solcher Bestelloberflächen auch in Deutschland wünschen.

Hinterher sind wir dann noch ein wenig weiter gelaufen und haben uns ein wenig den Hafen bei Nacht angeschaut.

Bilder

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