Kreuvfs Allerweltsblog

2011-11-12

Viagra: Standhaft gegen Hautkrebs

Abgelegt unter Kurioses,Schulmedizin von Kreuvf um 17:57:26

Viagra hilft in einem Mausmodell gegen eine bestimmte Form von Hautkrebs. Echt jetzt!

Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, was passieren wird, sollte sich das auf den Menschen übertragen lassen: die Sonnencremeverkäufe gehen in den Keller. Haben die Leute dann Hautkrebs, können die endlich mit Viagra behandelt werden.

2009-02-18

Krebs macht arbeitslos

Abgelegt unter Schulmedizin von Kreuvf um 11:54:49

Wer hätte das gedacht? Eine Analyse vorhergehender Studien zeigt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Krebsüberlebenden und Arbeitslosigkeit. Captain Obvious schlägt also mal wieder zu.

Wer könnte auch auf die Idee kommen, dass bei teils miserablen 5-Jahres-Überlebensraten, den Belastungen durch Bestrahlung, Operationen und/oder Chemotherapie der “Überlebende” nicht viel mehr als ein menschliches Wrack ist? Ist ja auch nicht so, dass eine Chemo Langzeitnebenwirkungen zeigt wie etwa 5-Fluoruracil.

Jedenfalls wurde dann auch noch untersucht bei welchen Krebsarten der Effekt besonders stark auftritt und wie stark dieser Effekt ist. Und ich muss sagen, dass die Ergebnisse auf den ersten Blick merkwürdig angegeben sind:

The researchers found that overall, cancer survivors were 1.37 times more likely to be unemployed than healthy control participants (33.8 percent vs. 15.2 percent). Additional analysis by diagnosis showed an increased risk of unemployment for survivors of breast cancer (35.6 percent vs. 31.7 percent), gastrointestinal cancers (48.8 percent vs. 33.4 percent), and cancers of the female reproductive organs (49.1 percent vs. 38.3 percent). Higher risks of unemployment compared with healthy control participants were not shown among survivors of blood cancer, prostate cancer and testicular cancer.

Hervorhebungen von mir.

Falls mir die Zahlen jemand erklären kann, nur zu, bin gespannt. Ausgehend von den Prozentangaben würde ich ja eine Steigerung der Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden um 122% angeben, wohingegen ich keinen dramatischen Anstieg beim Brustkrebs sehe. Ich gehe aber einfach mal davon aus, dass da nur irgendwas mit den Zahlen nicht stimmt oder ich nicht raffe wie man auf die 1,37 kommt ;)

Weiter im Text: Es wird nach Gründen für die höhere Arbeitslosigkeit gesucht. Und total überraschend findet man, dass wohl eine höhere Behinderungsrate dahintersteckt.

Ebenfalls interessant: Wahrscheinlich gebe es Langzeiteffekte von Krebs, die sich auf die Arbeitskraft und -kapazität und auf Lohnausfälle großer Gruppen Überlebender auswirkten. Um es mit Fefes Worten zu sagen: UN-FASS-BAR!

Quelle: Persons who survive cancer more likely to be unemployed

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2008-09-22

Bakterien zur Diabetesprävention

Abgelegt unter Schulmedizin von Kreuvf um 19:24:17

Nein, ich werde nicht müde zu erzählen wie toll ich Bakterien finde, schließlich werde ich in dieser Ansicht ja auch dauernd bestätigt.

In a dramatic illustration of the potential for microbes to prevent disease, researchers at Yale University and the University of Chicago showed that mice exposed to common stomach bacteria were protected against the development of Type I diabetes.

The findings, reported in the journal Nature, support the so-called “hygiene hypothesis” – the theory that a lack of exposure to parasites, bacteria and viruses in the developed world may lead to increased risk of diseases like allergies, asthma, and other disorders of the immune system. The results also suggest that exposure to some forms of bacteria might actually help prevent onset of Type I diabetes, an autoimmune disease in which the patient’s immune system launches an attack on cells in the pancreas that produce insulin.

Quelle: EurekAlert.org – ‘Friendly’ bacteria protect against type 1 diabetes, Yale researchers find
Hervorhebung von mir.

Wir Menschen brauchen also den Großteil der kleinen Viecher, die täglich um uns rumschwirren und in und auf uns Arbeit verrichten, man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich dabei um Symbiose handelt.

Was mich aber ein wenig stört an dem Artikel, ist, dass das “friendly” in Hochkommas gefasst wurde, so als dürfte man das nicht zu wörtlich nehmen. Aber wenn es dann heißt, dass irgendwelche bösen Bakterien was anstellen, wird da nix in Hochkommas gesetzt.

Quelle: EurekAlert.org – ‘Friendly’ bacteria protect against type 1 diabetes, Yale researchers find

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2008-04-22

5-FU f**** dich

Abgelegt unter Schulmedizin von Kreuvf um 20:17:19

Vor gut eineinhalb Jahren habe ich hier erstmals über das Chemohirn berichtet und heute habe ich eine interessante weitere News zu diesem Thema reinbekommen.

Krebsbehandlung mit der Chemotherapie ist demnach oft mit einer verzögerten neurologischen Nebenwirkung behaftet. In einer Veröffentlichung im Journal of Biology wird gezeigt, dass ein einziges Chemomedikament, 5-Fluoruracil, kurz 5-FU, ausreicht, um ein Syndrom der verzögerten Degeneration des zentralen Nervensystems auszulösen. Man könnte daher denken, dass 5-FU daher nicht so oft eingesetzt wird, was aber weit gefehlt ist, denn es handelt sich bei 5-FU um ein häufig eingesetztes Medikament, das allein oder in Kombination mit anderen Medikamenten zur Behandlung von Darm-, Brust-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Eierstock- und Blasenkrebs verwendet wird.

Der News zu Folge ist wenig über die Nebenwirkungen aufs zentrale Nervensystem durch die Chemotherapie bekannt und das – wird so auch ausdrücklich in der News erwähnt – entgegen der offensichtlichen, klinischen Bedeutung. Über die Ursachen des Chemohirns ist man sich noch nicht sicher, in Frage kommen derzeit unter anderem: Behandlung mit mehreren Chemomedikamenten, Chemotherapie plus Körperantwort auf den Krebs, Schaden in der Blut-Hirn-Schranke oder Entzündungen.

In Mäusen hat man gefunden, dass eine systemische Kurzzeitgabe von 5-FU sowohl akute Schäden am zentralen Nervensystem als auch ein Syndrom aus fortschreitenden, aber verzögerten Schädigungen auslöst. Dieser Schaden wurde nicht von selbst repariert und wurde mit der Zeit sogar noch schlimmer. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass die Behandlung mit der Chemotherapie auch einen verzögerten Einfluss auf die Geschwindigkeit hat, mit der Informationen vom Ohr zum Gehirn weitergeleitet werden.

Es wird sich dann ein wenig weiter über die genaue Art der Schädigung ausgelassen (Schäden an myelinierten Teilen des ZNS, da Oligodendrozyten ebenfalls von 5-FU geschädigt werden), die aber jeder selbst nachlesen kann, der Artikel ist am Ende schließlich verlinkt.

Immerhin kann man der Situation dann noch ein Gutes abgewinnen: Die Ohr-zu-Gehirn-Informationsaustauschgeschwindigkeit kann zur nicht-invasiven Analyse der Myelinschäden, die mit der Krebsbehandlung in Zusammenhang stehen, herangezogen werden.

Quelle: Chemotherapy causes delayed severe neural damage

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2007-08-03

Antazida gehen auf die Nerven?

Abgelegt unter Schulmedizin von Kreuvf um 17:52:50

Long-term use of histamine2 receptor antagonists (H2A), one class of drugs that blocks stomach acid, may be associated with cognitive impairment in older African-American adults.

Quelle: Cognitive impairment link found in popular medications – EurekAlert.org
Hervorhebung von mir.

Noch sind die Worte vorsichtig gewählt, aber einen ersten Hinweis auf einen Zusammenhang scheint man gefunden zu haben. Doch wofür?

Man hat untersucht, ob der Einsatz von Antazida, das sind Medikamente, die man z. B. bei Sodbrennen nimmt, zu kognitiven Störungen führt. Kognitive Störungen sind lt. Pschyrembel, 260. Auflage, z. B. Gedächtnisstörungen, Denkstörungen und die Unfähigkeit zur Abstraktion.

Untersucht wurden 1.558 kognitiv normale Afroamerikaner im Alter von 65 und aufwärts. Man hat andere Faktoren für kognitive Störungen ausgeschlossen und gefunden, dass fast 18% derjenigen, die eben jene H2As genommen haben, an kognitiven Störungen leiden.

Links

Cognitive impairment link found in popular medications – EurekAlert.org

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