Kreuvfs Allerweltsblog

2009-04-26

stopp-rolling

Abgelegt unter Humor,In eigener Sache,Software,Technologie von Kreuvf um 13:14:31

Mit der Umsetzung der Internetzensur in der BRD werden sich viele (tausende) Menschen nach Möglichkeiten umsehen diese Zensur zu umgehen.

Aktuellen Plänen zufolge sollte man dies auch unter allen Umständen tun, denn wer auf eine Stoppseite gelangt, darf mit Repressalien rechnen. Neben der Brandmarkung als Kinderpornokonsument im Falle einer Hausdurchsuchung sollte man auch immer daran denken, dass es den Bundestrojaner gibt und der sicherlich auch zur Beweisfälschung eingesetzt werden wird, das BKA schreckt bekanntermaßen auch vor derart verachtenswerten Methoden nicht zurück. Es wird daher auf absehbare Zeit, das heißt, wenn die erste Nicht-Kinderpornoseite gesperrt wird, zu einer Abwandlung des Rickrolling kommen: Statt auf “Never Gonna Give You Up” wird dann eben auf eine zensierte Seite gelinkt und derjenige, der darauf hereinfällt, wurde dann stopprolled (“stopp” ausgesprochen wie im Deutschen). Fragt sich nur wie ahnungslose Schüler ihren noch ahnungsloseren Eltern dann die Hausdurchsuchung und die Wanzen im Wagen erklären, von den “Fehlfunktionen” der Telefone mal ganz abgesehen.

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2009-02-28

Pfründe wahren

Abgelegt unter In eigener Sache,Software,Technologie von Kreuvf um 13:26:15

Oder: Wie microsoft-nahe Unternehmen Einfluss auf die OSS-Strategie der EU nehmen
Oder: Warum ich diesem verlogenen Haufen nie wieder auch nur einen einzigen Cent in den Rachen werfen werde

Über Fefe habe ich ein interessantes Dokument auf Wikileaks entdeckt. Ebenfalls verlinkt wird ein Artikel im Linux Journal dazu. In den Kommentaren dazu findet sich ein hervorragender Artikel auf Boycott Novell.

Ich will mich dazu aber ebenfalls äußern, da ich mehr als einmal schon meine tiefe Abneigung1 gegenüber Microsoft erklären musste. Und es mich mittlerweile stört “Offensichtliches” wieder und wieder erklären zu müssen.

Ich werde dies so handhaben, dass ich bestimmte Ausschnitte zitiere (ohne der im Original vorhandenen Farbe), diese dann kurz auf Deutsch zusammenfasse und dazu dann einen Kommentar abgebe. Ähnlich habe ich dies ja auch schon beim Artikel “Ekel”-Essen gehandhabt2. Da die ersten paar Seiten bereits ausführlich durch die beiden weiter oben genannten Artikel bearbeitet wurden, will ich mich anderen Teilen widmen.

Issues

One could argue that on the other hand, service providers capitalise on their own skills to offer packaged solutions as well as granular services at every level of the software stack. Software communities develop the software and provide support at a community level on a usually often pro-bono basis. Open Source Software usually comes free of charge if one considers the code itself; where the generation of revenue takes place is at the scaling or deployment points of the market. Proprietary vendors charge their users twice, once at the deployment phase (through support contracts), and once at the procurement phase (through licensing fees). [COMMENT: PAPER SHOULD FOCUS ON OSS AND NOT DWELL INTO UNSUPPORTED AND UNNECESSARY STATEMENTS AGAINST PROPRIETARY SOFTWARE.] Could therefore the lack of market confidence be more a matter of perception than an ontological problem related to Open Source ?

Im Gegensatz zu Open-Source-Software muss man für proprietäre Software doppelt bezahlen: Für die Anschaffung und für die Einrichtung der Software. Open-Source-Software benötigt in aller Regel nur Zahlungen für die Einrichtung durch entsprechende Supportverträge. Der Kommentar der microsoft-nahen Schreiberlinge ist entlarvend: Das Dokument solle sich doch auf OSS beziehen und nicht ungestützte und unnötige Aussagen gegen proprietäre Software treffen.

Es zeugt von immenser Bösartigkeit die Wahrheit derart verdrehen zu wollen. Dass man für proprietäre Software mehrmals blecht, ist so klar, dass wohl niemand auf die Idee kommen würde für diese Tatsache nach Quellen zu suchen. Diese Fakten als “ungestützt und unnötig” brandmarken zu wollen, zeigt offen auf, dass es den MS-Schreiberlingen nicht um eine korrekte Darstellung in diesem Strategiepapier geht, sondern ausschließlich darum die Wahrheit möglichst gut zu verstecken.

European IT companies also have fewer alternative growth strategies than their US counterparts due to smaller/more risk adverse venture capital community and fewer IPO opportunities.

In den USA gibt es mehr alternative Wachstumsstrategien als in Europa und auch Risikokapital ist in größerem Ausmaße vorhanden.

Und kurz vorher wird noch davon gesprochen, dass es diplomatischer ist, wenn man bloß nichts bringt, was irgendwie anti-amerikanisch verstanden werden könnte. Aber etwas, das anti-europäisch verstanden werden könnte, ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung! Eindeutiger Fall von Doppelmoral.

Trends

Microsoft versucht ja seit einigen Jahren so zu tun als könnte man Open-Source-Software und den proprietären Dreck3 nebenher verwenden als wäre es ein und dasselbe. An die Halloween-Dokumente wird man da sicherlich nicht gern erinnert, ich tue dies aber trotzdem. Ich frage mich daher sowieso seit jeher wie man nach Lesen dieser Dokumente noch der Auffassung sein kann, dass Microsoft etwas Gutes für die Open-Source-Gemeinschaft tun will. Microsoft ist ein Unternehmen mit monopolistischen Zügen, dessen Ziel es ist seine Macht zu erhalten und auszubauen, im Grunde das Ziel jeden kapitalistisch geführten Unternehmens4.

Das ist auch der Grund warum an jeder Ecke von einer Mischung aus proprietärer und offener Software geredet wird und auch entsprechend alles in diese microsoft-konforme Richtung gepresst wird. Auf der anderen Seite werden wo nur möglich eindeutige Stärken abgeschwächt:

Open Source Software represents a software model defined by a high level of user control over the software in combination with unprecedented often unequalled freedoms to study and innovate upon the software, allowing for rapid incremental innovation.

Open-Source-Software steht für ein Softwaremodell, das definiert ist durch einen hohen Grad an durch den Nutzer ausgeübte Kontrolle über die Software in Verbindung mit noch nie dagewesenen häufig unerreichten Freiheiten die Software zu untersuchen und zu verbessern, was schnelle inkrementelle Innovationen ermöglicht.

Es ist eindeutig wie hier versucht wird die Stärke schlechthin unter Wert zu verkaufen.

An anderer Stelle wird aus einer eindeutig nicht genau vorhersehbaren Zukunft für sämtliche auf Open-Source-Software basierende Geschäftsmodelle eine gute Zukunft für gemischte Modelle nach Microsoftart gemacht:

Only time will show which models will be most successful in Europe. The economic success of firms based on mixed model, however, suggests it is a promising model for the future.

Natürlich, ist ja auch der Microsoft’sche Weg, der muss einfach erfolgreich sein. Unter anderem durch Anpassung entsprechender Dokumente an die derzeitige Microsoft-Linie.

Weiter wird aus

Only time will show which models will be most successful in Europe. The economic success of firms based on mixed model, however, suggests it is a promising model for the future. Having evolved from it’s original academia origin to a viable option for research and development OSS has attracted more and more companies to fund and drive communities. This will definitely accelerate, primarily in the area of building eco systems, we see this today in initiatives as e.g. Android. Companies will allocate more of their research and development spending in open source communities as return on investment will increase dramatically.

Having evolved from it’s original academia origin to a viable option for research and development OSS has attracted more and more companies to fund and drive communities. This will accelerate, primarily in the area of building eco systems, as we see in initiatives as e.g. Android. If existing projects demonstrate real returns on investment, companies will allocate more of their research and development spending in open source.

Aus einer definitiv beschleunigten Entwicklung wird nur eine beschleunigte Entwicklung. Aus der Feststellung, dass mehr Geld in Open-Source-Gemeinschaften fließt, da der Return-on-investment dramatisch ansteigt, wird ein Bedingungssatz: (Nur) Wenn existierende Projekte mehr Return-of-investment bringen, steigen Investitionen in Open-Source-Gemeinschaften.

Der Kern der Aussage bleibt erhalten, wird aber wieder so weit abgschwächt, dass man als Entscheider daraus nicht mehr viel ableiten kann.

Barriers

Folgender Absatz wurde bereits herausgestrichen:

Open Source will never be THE solution which will modify the whole economy and the IT world. Open Source is not magic. The solution will come from an intelligent cohabitation and mix of proprietary and open source components.

Open Source wird niemals DIE Lösung sein, die die gesamte Wirtschaft und die IT-Welt verändert. Open Source ist keine Zauberei. Die Lösung wird aus einem intelligenten Zusammenwohnen und einer Mischung aus proprietären und quelloffenen Komponenten kommen.

Ebenfalls sehr entlarvend wie bei sämtlichen pro-Open-Source-Absätzen darauf geachtet Verallgemeinerungen möglichst abzuschwächen, bei eher anti-Open-Source-Absätzen aber eine sehr deutliche Sprache gesprochen wird.

Ein weiterer Vorher-Nachher-Effekt, in dem genau das gemacht wird, was ich im vorhergehenden Absatz anprangere:

Here is a need to encourage greater use of OSS software in high education and support OSS curricula definition to prepare students to support OSS engineering growth in IT industry and research.

As part of their curricula, students should become familiar with OSS to prepare students to support OSS engineering growth in IT industry and research.

Aus dem Bedürfnis die Nutzung von Open-Source-Software in der Hochschulausbildung zu fördern wird ein “sollten mit Open-Source-Software vertraut gemacht werden”. Beides mit dem Ziel die Entwicklung freier Software in der IT-Industrie zu fördern. Nur frage ich mich wie ein Entscheider wohl entscheidet, wenn er mit einem “sollte” konfrontiert wird statt mit einem Bedürfnis.

Weiter wird von Interoperabilitätsproblemen gesprochen, woraufhin lautstark gegen Äußerungen in diesem Dokument vorgegangen wird, da es nicht Aufgabe dieser Arbeitsgruppe wäre. Es wird ausgesagt, dass man durch Festlegung auf den ersten Wettbewerber als Softwarelieferant einen typischen Vendor-Lock-in erleidet, also aufgrund von Interoperabilitätsschwierigkeiten eine Migration so teuer wäre, dass man stattdessen lieber beim bisherigen Softwarelieferanten bleibt. Es ist gewollt, dass dazu noch ausgesagt wird, dass das ja im Endeffekt genau so schlimm ist wie Vorschriften, die einem Open-Source-Software oder eng definierte offene Standards vorschreiben. Auch das ist meiner Meinung nach sehr entlarvend, aber wie oben erwähnt für kapitalistisch agierende Unternehmen nachvollziehbar.

Ein kompletter Abschnitt über mit “geistigem Eigentum” verbundenen Problemen wird nach Ansicht der microsoft-nahen Schreiberlinge am besten komplett weggelassen, denn solche Probleme gäbe es nicht. Auf der anderen Seite gibt es da Ausgeburten, die über das Säen von Furcht, Unsicherheit und Zweifeln gezielt versuchen Open-Source-Software an allen Fronten zu diskreditieren. Dass dies auf lange Sicht keinen Erfolg zeigen wird, ist Microsoft bekannt. Siehe dazu die Halloween-Dokumente, in denen eindeutig festgestellt wird, dass Open-Source-Software nicht durch FUD-Taktiken beizukommen ist. Dennoch wird dies als kurzfristige Bremse wirken können.

Benefits

Aus “As demonstrated also in the UNCTAD Information Economy Report 2007-2008, OSS is an innovation enabler […]” wird “As demonstrated also in the UNCTAD Information Economy Report 2007-2008, OSS can be an innovation enabler […]”. Aus der eindeutigen Aussage, dass Open-Source-Software Innovationen ermöglicht wird die vage Aussage, dass Open-Source-Software Innovationen ermöglichen kann. Also wieder Wischiwaschi-Gelaber.

Im Weiteren wird dann so gut wie jede absolute Position durch “Einige finden…”, “Manche sagen…” oder Ähnlichem ersetzt. Das Ziel ist klar. Zusätzlich wird immer noch von irgendwelchen anderen erzählt, die natürlich die gegenteilige Meinung haben.

Anmerkungen

1 Ich halte mich hier sehr zurück.
2 Ja, ich weiß, sehr billige Methode alte Artikel zu verlinken, die nicht mal was mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.
3 Muss auch mal sein. Ich weiß, dass Microsoft einige nützliche Dinge auf den Weg gebracht hat und erkenne dies auch an. Das täuscht mich aber nicht über etwaige Missstände hinweg.
4 Dies ist absolut wertungsfrei zu verstehen.

Quellen

Wikileaks – European Commission OSS Strategy Draft, Mar 2009
Wikipedia – Microsoft Halloween documents leak

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2007-09-26

Excel 2007: Probleme bei der Multiplikation

Abgelegt unter Software,Technologie von Kreuvf um 09:25:47

Vor einiger Zeit berichtete ich in einem Webtipps-Artikel darüber, dass Apples Numbers "absolut" nicht kann. Während die Heise-News dazu im Nachhinein geupdated wurde und es sich herausstellte, dass es kein generelles Problem ist, sondern "nur" mit der gewählten Lokalisierung zusammenhängt – aber auch das ist natürlich schlimm genug – dürfte das Problem, das jetzt über Microsofts Excel 2007 bekannt geworden ist, ein wenig schlimmer sein.

Scheinbar geben einige Multiplikationen, die eigentlich 65.535 (das ist 216-1) zurückgeben sollten, stattdessen lieber 100.000 zurück. Hat man also in Zelle A1 die Formel "=850*77,1", so wird in A1 nicht 65535 erscheinen, sondern 100.000. Rechnet man jetzt in Zelle A2 mit Zelle A1 weiter, stößt man je nach verwendeter Rechenart auf merkwürdige Ergebnisse:

  • "=A1+1" gibt 100.001 zurück,
  • "=A1*2" gibt 131.070 zurück,
  • "=A1*1" gibt 100.000 zurück,
  • "=A1-1" gibt 65534 zurück,
  • "=A1/1" gibt 100.000 zurück und schlussendlich gibt
  • "=A1/2" 32767,5 zurück.

Verwirrt? Macht nichts, die Software kostet schließlich was und muss daher ja auch was taugen (#1-Argument der Open-Source-Software-per-se-Ablehner) und vielleicht ist die Mathematik ja auch falsch?

Natürlich kann man Excel in Schutz nehmen und behaupten, dass man ja so selten eine Multiplikation hätte, die 65535 ergibt, dass das bestimmt niemanden behindern könnte. Aber was ist, wenn jemand 850 Arbeitsstunden zu je 77,1 € mit Excel abrechnet und dann aus den Daten eine PDF erstellt, die später als Rechnung für den Kunden gelten soll? Wer würde dann auf die Idee kommen, dass die überschüssigen 34465 € durch einen Fehler in Excel entstanden sind? Und wenn man auf die Idee kommt und das noch rechtzeitig merkt, der Kunde seine Rechnung aber schon in den Händen hält, mit welchen Worten wird man dann dem Kunden versuchen zu erklären, dass der Betrag durch einen Fehler in Excel entstanden ist? Eine Firma, die mir das auf die Schnelle versuchen würde zu erklären, wäre gleich in einer unseriösen und inkompetenten Ecke (“Die können ja nicht mal ihr Excel richtig bedienen >.<“) bis man sich dann davon hat überzeugen können, dass tatsächlich das teure1 Excel der Schuldige ist.

1 Preise zu Excel 2007 und Office 2007 bei Amazon:

Und all diese Versionen enthalten den tollen Multiplikationsfehler…

Nachtrag 10.10.2007 um 19:15 Uhr

Hotfix beseitigt Rechenfehler in Excel 2007 – heise online

Quellen: Excel 2007 Multiplication Bug – Slashdot via Fefes Blog, Kommentar über die Art der Multiplikationsfehler

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2007-09-25

#erdbeerfeld@pflanzenchat

Abgelegt unter Humor,Kurioses,Technologie von Kreuvf um 16:53:04

Wie jetzt herausgefunden wurde sind die so ruhig herumstehenden Pflanzen alles andere als ruhig. Hochvernetzt haben Pflanzen die Möglichkeit zu "chatten". Aber über was chattet man denn so als Pflanze?

Der News, auf die ich mich mit diesem Kurzartikel beziehe, zufolge warnen sich Pflanzen über ihr eigenes Pflanzen-Internet vor bösen Eindringlingen, die die Pflanzen anknabbern wollen (ja, Vegetarier, auch ihr seid damit gemeint!). Die Pflanzen scheinen aber ein wenig ausgeklügeltes Sicherheitskonzept zu haben (nein, hier kommt jetzt keine doofe Bemerkung über Windows1), da sich auf diesem Wege auch Viren vermehren können.

Es ist übrigens auch nur eine Frage der Zeit bis findige Terroristen auf die Idee kommen das Pflanzeninternet zu nutzen, um ihre bösen Terroranschläge zu planen. Auch nicht lange dauern wird es dann bis entsprechende Politiker eine Dauerüberwachung des Pflanzeninternets samt Möglichkeiten zum Einsatz des Bundestrojaners auf PlantOS fordern.

Quelle für das “Pflanzeninternet”: Clever plants chat over their own network – EurekAlert.org

1 Lieber ein Zitat von Fefe: “Wer einen Blick in die Tagespresse wirft, stellt schnell fest, daß alle paar Tage in allen möglichen PC-Publikationen von Unsicherheiten und Unstabilitäten von Windows die Rede ist. Jeder weiß das. Wenn jemand einen PC mit Windows kauft, obwohl er das weiß, dann ist das grob fahrlässig.”

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2007-09-10

GnuPG und digitales Signieren

Abgelegt unter In eigener Sache,Software,Technologie von Kreuvf um 10:45:35

Weil ich am Wochenende mehrere Stunden nach einer für mich verständlichen Erklärung gesucht habe, diese letztendlich im FAQ von GPG gefunden habe und ich finde, dass diese Information nicht weit genug verteilt ist, will ich hiermit dazu beitragen, dass man eher auf diese Information stößt.

Ausgangslage

Mit meinem Wechsel zu Linux habe ich auch vor mich mit GPG-Verschlüsselung zu beschäftigen (in absehbarer Zeit gibt es daher auf kreuvf.de auch meinen Public Key) und im Zuge dessen habe ich mich auch mit dem digitalen Signieren von E-Mails beschäftigt.

Asymmetrische Verschlüsselung

Da wahrscheinlich nicht jeder etwas mit GPG oder dem Begriff der "asymmetrischen Verschlüsselung" anfangen kann, möchte ich dies kurz umreißen.

Bei symmetrischen Verschlüsselungsverfahren wird sowohl für das Verschlüsseln wie auch für das Entschlüsseln der gleiche Schlüssel verwendet. Somit muss dieser Schlüssel beiden Parteien bekannt sein. Das Problem ist nur, dass man einen sicheren Kommunikationskanal finden muss, auf dem dieser Schlüssel übertragen wird. Gibt es diesen nicht, kann der Schlüssel abgefangen werden und jede abgefangene Nachricht kann mitgelesen werden.

Diesem Problem entgeht man durch asymmetrische Verschlüsselungsverfahren, da bei diesen für das Ver- und Entschlüsseln verschiedene Schlüssel verwendet werden müssen. Die Sache läuft dann so ab, dass jeder Teilnehmer zwei Schlüssel hat: einen öffentlichen Schlüssel (Public Key), der für jedermann verfügbar sein darf und für das Verschlüsseln von Nachrichten an den Besitzer des dazugehörigen Private Keys dient, und einen privaten Schlüssel (Private Key), der streng geheimgehalten werden muss und für das Entschlüsseln der mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselten Nachrichten dient.

Digitales Signieren

Nun kommt aber der Teil, den ich erst nach langer Antwortsuche verstanden habe: Beim digitalen Signieren "unterschreibt" man die eigene Nachricht mit seinem Private Key. Unterschreiben heißt hierbei, wenn ich das richtig verstanden habe, dass von der gesamten Nachricht ein Prüfwert errechnet wird und dieser dann mit dem Private Key verschlüsselt und mit der Nachricht mitgeschickt wird.

Nun ist die Frage: Warum mit dem Private Key verschlüsselt?

Es wurde leider nirgendswo deutlich gemacht – und das hat mich auch so verwirrt -, dass der Private Key auch zum Verschlüsseln dienen kann und nur mit dem Public Key entschlüsselt werden kann. Durch den aus der Entschlüsselung zu Tage tretenden Prüfwert kann dann zusätzlich bestätigt werden, dass die Nachricht nicht manipuliert wurde. Man hat also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen bestätigt man durch die Entschlüsselbarkeit des Prüfwertes mit dem Public Key, dass der dazugehörige Private Key verwendet wurde. Zum anderen lässt der Prüfwert einem nachvollziehen, ob die Nachricht in irgendeiner Weise manipuliert wurde.

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