Kreuvfs Allerweltsblog

2011-06-12

Anmerkung

Abgelegt unter Humor,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 10:14:27

Nichts* erzeugt mehr Neugierde und Frustration beim Leser als eine Markierung für zusätzliche Erläuterungen, die aber nirgends zu finden sind.

Vgl. einzelne öffnende Klammer

2011-03-30

Atomausstieg: Quid pro quo?

Abgelegt unter Politik von Kreuvf um 19:04:11

Was hätten die Grünen von einem unwiderruflichen Atomausstieg im Sinne einer endgültigen Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland? Nichts.

Solange in Deutschland Atomstrom produziert wird, können sich die Grünen bei jedem großen und kleinen Zwischenfall in einem Kernkraftwerk profilieren und wahlwirksam Stimmen einheimsen. Je größer das Problem und je stärker dies in den Medien breitgetreten wird, desto wahlwirksamer. Doch was würde passieren, gäbe es keine Atomkraft mehr in Deutschland? Zeit also für ein kleines Gedankenexperiment.

Selbst bei einem sofortigen Atomausstieg, also der sofortigen (= ab Anfang April 2011) Abschaltung sämtlicher auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland stehenden Kernkraftwerke, würde es noch einige Zeit dauern, bis die Kraftwerke alle restlos beseitigt sind. Da ein sofortiger Atomausstieg aber wirtschaftlich absolut schwachsinnig wäre, kann man davon ausgehen, dass die Atomkraftwerke erst in drei Jahren abgeschaltet werden müssten. Bis dann alles so weit komplett abgerissen ist, kann man nochmal mehrere Jahre rechnen, sodass wir vielleicht im Jahre 2020 landen.

Im Jahre 2020 also haben die Grünen eines ihrer Hauptziele erreicht und die Atomkraft endlich und für immer aus Deutschland verbannt. Doch was nun? Grün angehaucht sind auch andere Parteien und der Ausstieg aus der Atomkraft war jahrelang eines der größten Zugpferde für die Grünen. Wenn dieses Zugpferd wegfällt, ist davon auszugehen, dass auch die Wahlergebnisse dieser Partei einbrechen werden.

Daher frage ich mich, ob ein Ausstieg aus der Atomenergie für alle Zeiten ein erstrebenswertes Ziel für die Grünen ist. Ähnlich dürfte es da auch den Piraten gehen: Datenskandale mit vielen finanziell stark geschädigten Opfern hier und da und überall könnten innerhalb kürzester Zeit für Rekordwahlergebnisse sorgen. Doch ist der Datenschutz erst einmal verbessert und besser durchsetzbar gemacht, was bleibt dann noch viel übrig? Und die Rede ist vom Durchschnittsbürger, der nur deswegen eine bestimmte Farbe wählt, weil ihn das aktuell beschäftigt und nicht, weil nach sorgfältiger Überlegung und Abwägung zahlreicher Argumente die Entscheidung auf eine bestimmte Partei gefallen ist.

2011-03-28

Energiesparen, Rebound & Backfire

Abgelegt unter Kurioses,Technologie von Kreuvf um 11:45:59

Technology Review hat mich über den Artikel „Das Problem mit dem Rebound“ auf das Phänomen des Rebound aufmerksam gemacht. Eine neue Entwicklung führt dazu, dass zum Beispiel für dieselbe Lichtmenge weniger Strom aufgewendet werden muss. Ein aktuelles Beispiel stellen LED-Lampen dar, deren Stromverbrauch gegenüber Glühlampen deutlich reduziert ist. Die „Ressource“ Licht ist durch den geringeren Stromverbrauch also billiger geworden. Es wäre daher zu erwarten, dass bei einer angenommenen Stromeinsparung von 50 % auch der Stromverbrauch um 50 % sinkt. Als „Rebound“ wird nun aber ein Effekt bezeichnet, der dafür sorgt, dass durch die geringeren Beleuchtungskosten mehr Licht und damit mehr Strom verbraucht wird. Dies frisst einen Teil der Einsparungen auf. Liegt der erhöhte Stromverbrauch bei über 100 % der Einsparung, das heißt es wird insgesamt sogar noch mehr Strom verbraucht als vorher, so spricht man von „Backfire“. Eine Technologie, die eigentlich zu einem Minderverbrauch von Strom führt, sorgt also in letzter Konsequenz sogar für einen Mehrverbrauch.

Aber wieso mache ich mir die Mühe und versuche den TR-Artikel auszugsweise zusammenzufassen? Aus zwei aktuellen Anlässen: zum einen haben es diese unsäglichen Grünen dank der aktuellen Atomprobleme in Japan ja trotz absolut widerlichem Verhalten geschafft in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sehr gute Wahlergebnisse zu erzielen. Zum anderen ist mir ein Artikel auf EurekAlert.org zum ersten angeblich praktisch nutzbaren „künstlichen Blatt“ aufgefallen.

In diesem Newsartikel wird genau das beschrieben, was auch in der Technology Review bereits stand:

[…] Placed in a single gallon of water in a bright sunlight, the device could produce enough electricity to supply a house in a developing country with electricity for a day, Nocera said. […]

Deutsche Übersetzung von mir:

[…] „In einer einzigen Gallone Wasser in grellem Sonnenlicht könnte dieses Gerät genug Strom produzieren, um ein Haus in einem Entwicklungsland für einen Tag mit Strom zu versorgen“, sagte Nocera. […]

Und genau das deutet schon wieder auf Rebound hin. Nicht, dass Menschen in Entwicklungsländern keinen Strom haben sollten — jeder sollte ausreichend Strom zur Verfügung haben — , aber hier wird deutlich, dass eine neue Technologie Strom so günstig erzeugen kann, dass selbst Haushalte in Entwicklungsländern sich diese Technologie zulegen könnten. Und ist erst mal Strom da, wird dieser auch verbraucht. Das heißt, dass der Gesamtstromverbrauch auf Erden ansteigt.

Inwiefern das undifferenzierte Grünengequatsche von wegen „Effizienzsteigerung“ vor diesem Hintergrund für die Umwelt sinnvoll ist, sollte sich jeder selbst überlegen.

Grünes JMStV-Debakel

Abgelegt unter Politik von Kreuvf um 11:25:52

Die Grünen haben gestern in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ordentlich abgesahnt. Unverdient. Und jede Stimme für die Grünen ist eine Stimme für die Verkrüppelung des Internets und für Ökoaktionismus. Die Grünen sind spätestens seit dem JMStV-Debakel in Hamburg vom November 2010 nicht mehr tragbar:

Ihr habt ja sicher gehört, dass die Grünen in Hamburg die Koalition mit der Union aufgekündigt haben. Was ihr vielleicht noch nicht gehört habt: Die Grünen haben als letzte Amtshandlung in Hamburg noch schnell den JMStV durchgewunken. Un-wähl-bar. Oh und natürlich haben Schwarze Pest und Verräterpartei auch dafür gestimmt.

Quelle: Fefes Blog

Die Grünen sagen an, wieso sie nie wieder gewählt werden wollen:

Wir sind weiterhin gegen den #JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen.

(via)
Update: […] Oh, und wo wir gerade bei den Grünen waren:

Wer gegen den #JMStV ist, ist nicht regierungsfähig. Politik muss realistisch sein. #gruene

Wieviele Twitter-Accounts haben die eigentlich? Oder sind die alle seit Jahren herangezüchtete Fakes?

Quelle: Fefes Blog

Aber schon davor hat es ja genug Anzeichen dafür gegeben, dass man bei den Grünen nicht nach Gewissen entscheidet, sondern nach Opportunität. Das wohl deutlichste Anzeichen dreht sich ebenfalls um den JMStV und kam im September 2010 aus Nordrhein-Westfalen:

[…]
Der Landtag hat zwar das formelle Recht, Staatsverträge abzustimmen, es würde aber allen politischen Gepflogenheiten und nicht zuletzt auch der Verfassungstradition (Kontinuitätsgebot) widersprechen, wenn ein Landtag zu einem so weit fortgeschrittenen Zeitpunkt im Verfahren den Staatsvertrag scheitern ließe.
[…]

Quelle: netzpolitik.org: JMStV in NRW: Grüne tragen “Schwarz-Gelbe Altlast”

In der Landesverfassung NRWs findet sich unter Artikel 30:

(2) Die Abgeordneten stimmen nach ihrer freien, nur durch die Rücksicht auf das Volkswohl bestimmten Überzeugung; sie sind an Aufträge nicht gebunden.

Und Artikel 47 besagt:

Kein Abgeordneter darf zu irgendeiner Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen Äußerungen in Ausübung seines Mandats gerichtlich oder dienstlich verfolgt oder sonst außerhalb der Versammlung zur Verantwortung gezogen werden. Dies gilt nicht für verleumderische Beleidigungen.

Diese Bestimmung wird nirgends eingeschränkt wie das sonst ja zum Beispiel auch im Grundgesetz bei den Grundrechten der Fall ist.

Ich kann also in der Landesverfassung selbst nirgends auch nur einen kleinen Hinweis auf ein wie auch immer geartetes „Kontinuitätsgebot“ finden. Es muss sich dabei also um eine besonders verlogene Ausrede und damit eine Lüge handeln. Warum sollte jemand, der Veränderung will, denn dann die Grünen wählen? Nur weil die behaupten die AKWs abschalten zu wollen? Ist dieser eine Grund genug, um die überwiegend negativen Seiten dieser Partei ebenfalls zu bekommen? Ich will gar nicht wissen, wie viele vorgeblich grüne Firmen in den Grünen-Wahlkampf investiert haben und jetzt so langsam, aber sicher goldene Zeiten anbrechen sehen.

Was man auch nicht unbeachtet lassen sollte: Das klingt alles so als wolle eine Krähe der anderen kein Auge aushacken. Denn, wenn die Grünen jetzt anfangen wirklich nach ihrem Gewissen zu entscheiden und Mist der Vorgänger kippen, dann wird das auch mit Gesetzen etc. der Grünen passieren. Ergo: Die Grünen haben eben keine Eier und sind nicht bereit für ihre Überzeugung einzutreten. Daher ist von einer solchen Partei nichts zu halten und eine solche Partei nicht zu wählen. Wer das dennoch tut, braucht sich nicht darüber zu wundern, wenn Strom, Wasser, Gas und Sprit irgendwann nicht mehr bezahlbar sind und für die Umwelt dennoch nichts getan wurde.

2011-03-26

Flash Player unter Ubuntu 10.10

Abgelegt unter In eigener Sache,Kurioses,Software von Kreuvf um 13:48:04

Ubuntu 10.10 nutzt den Firefox 3.6 und für diesen die aktuelle Adobe-Flash-Player-Version 10.2.153.1.

So weit, so schlecht. Denn mit dem Flash Player der Version 10.2.153 läuft es so gar nicht rund. Nachdem ich ein Youtube-Video abgespielt habe, bleibt das letzte angezeigte Bild aus dem Flash Player in irgendeinem Speicher (kenne mich mit den Interna zu wenig aus) und scheint ab dann auf sämtlichen schwarzen Flächen, also auch bei Text, durch. In einem schwarzen Konsolenfenster kann man dann diesen Inhalt sogar noch in Gänze betrachten. Das kann ich so natürlich nicht lassen. Dass Flash rottiger Sondermüll ist, steht außer Frage, aber bis die Codecfrage im Internet mal so weit geklärt ist, dass man für Videos auf Flash verzichten kann, ist das ein notwendiges Übel.

Wie lautet die Abhilfe? Irgendwo im Internet, vermutlich bei ubuntuusers.de, habe ich dann die einfache wie auch merkwürdige Problemlösung gefunden: Nutze den Flash Player aus Google Chrome!

Auf der oben verlinkten Seite kann man lesen, dass für Googles Chrome die Version 10.2.154.25 des Flash Players aktuell ist. Da Chrome auch für GNU/Linux angeboten wird und es sogar eigene *.deb-Pakete für Debian und Ubuntu gibt, muss man sich nur das geeignete *.deb-Paket herunterladen (32 Bit bei mir), mit einem Packprogramm da reinschauen und die „libgcflashplayer.so“ suchen und auf den Desktop entpacken.

Im nächsten Schritt aktualisiert man die Datenbank für „locate“ mit

sudo updatedb

und sucht dann nach der Datei „libflashplayer.so“ via

locate libflashplayer.so

und erhält dann eine oder mehrere Fundstellen.

Bei mir lagen die beiden Dateien an folgenden Stellen:

  • /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so
  • /usr/share/ubufox/plugins/libflashplayer.so

Erstmal benennen wir das entpackte Flash-Player-Plugin aus Chrome um, dann löschen wir die vorhandenen Plugins, kopieren unser Chrome-Flash-Player-Plugin dahin und löschen dann die auf dem Desktop befindliche libflashplayer.so:

mv ~/Desktop/libgcflashplayer.so ~/Desktop/libflashplayer.so
sudo rm /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so /usr/share/ubufox/plugins/libflashplayer.so
sudo cp ~/Desktop/libflashplayer.so /usr/lib/flashplugin-installer/
sudo cp ~/Desktop/libflashplayer.so /usr/share/ubufox/plugins/
rm ~/Desktop/libflashplayer.so

Vorsichtige Naturen (wie ich) kopieren sich die vorhandenen Plugins vorher an einen sicheren Ort, um wenigstens einen halbwegs funktionierenden Flash Player zu haben. Auch wenn das nichts machen sollte, habe ich den Firefox vor dieser Löschaktion geschlossen.

Nachdem das getan ist, sollte Firefox unter Extras bei Addons im Tab „Plugins“ für Shockwave Flash die Version 10.2 r154 anzeigen. Und natürlich ist dann auch dieses nervige Problem weg :D

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