Kreuvfs Allerweltsblog

2010-04-02

Anfixen per Spammail

Abgelegt unter In eigener Sache,Politik,Technologie von Kreuvf um 18:54:32

Da ich das am Mittwoch in #chaosradio erwähnt hatte und es partout nicht finden konnte, habe ich das jetzt nochmal rausgesucht und poste es hier im Blog.

Es geht um folgende Aussage von Ursula von der Leyen aka Zensursula:

[…]
Noch einmal: Das ist ein Millionengeschäft. Es geht folgendermaßen: Das Anfixen geschieht über Spammails. Die permanente Beschäftigung mit solchen Inhalten führt dann zum Abbau von Hemmschwellen und löst den Hunger nach mehr aus.
[…]

Quelle: Plenarprotokoll 16/214 (PDF-Seite 64)
Es wird sich jetzt sicher der ein oder andere fragen, womit man da angefixt werden soll. Liegt doch auf der Hand: Mit Kinderpornografie natürlich!

Ich frage mich dann übrigens, wieso Zensursula keine Anti-Spam-Kampagne gestartet hat, wenn es Spam ist, der den Fantastilliardenmarkt mit Kinderpornografie mit Neukunden versorgt.

Wie ich das gefunden habe: Via wget sämtliche Plenarprotokolle von 16001.pdf bis 16227.pdf runtergeladen, dann via pdftotext da Textdateien draus gemacht, dann nach “Anfixen” gegreppt. Kommandozeilenprogramme ftw! :D

2010-03-14

Reguläre Ausdrücke, 3. Auflage

Abgelegt unter Rezension,Software,Technologie von Kreuvf um 12:20:01

Rezensiert wird im folgenden das Buch „Reguläre Ausdrücke, 3. Auflage“ von Jeffrey E. F. Friedl in der deutschen Übersetzung von Andreas Karrer. Das Buch ist im O’Reilly Verlag erschienen und unter der ISBN 987-3-89721-720-1 auffindbar.

Zu dem Buch bin ich gekommen, nachdem ich im Jahre 2007 in der Dokumentation zum Apache-Webserver auf „PCRE“ gestoßen war. Auch wenn ich anfangs nicht viel davon verstand, so war doch mein Interesse geweckt an der weiten Welt der regulären Ausdrücke. Auf das Buch bin ich dann dadurch gestoßen, dass es einfach überall verlinkt war, wenn es um Literatur zu regulären Ausdrücken ging. Und das kann ich vorweg sagen: Die Investition lohnt sich.

Anders als bei meiner ersten Rezension werde ich dieses Mal auf die Darstellung negativer Seiten verzichten. Der Grund dafür ist, dass ich absolut nichts an diesem Buch auszusetzen habe bis auf ausgesprochen wenige Tippfehler, die die Qualität aber keineswegs schmälern.

Gute Seiten

Der Autor versteht es von Anfang an in einem lockeren erzählerischen Stil mit dem Thema umzugehen. Dies ist auch bei teils sehr trockenen Abschnitten stets gelungen. Ebenfalls merkt man, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Es kam mir niemals so vor als würde sich der Autor um die Erklärung einer Sache drücken wollen.

Die Zahl der Übungsaufgaben ist genau richtig und es werden auch exakt jene Dinge gefordert, die für den späteren Umgang mit regulären Ausdrücken entscheidend sind. Auch daran merkt man eindeutig, dass der Autor versteht, was er da schreibt. Und man merkt daran auch, dass sich der Autor die Mühe gemacht hat zu überlegen, wo es denn Knackpunkte im Verständnis geben kann und wie diese in eine fordernde Aufgabe umgewandelt werden können.

In den ersten 3 Kapiteln werden Grundlagen beschrieben, die Kapitel 4 bis 6 behandeln dann tiefergehende Themen, wobei mein persönliches Highlight Kapitel 6 ist, das sich um Effizienz- und Performancebetrachtungen dreht. Performance ist ein wiederkehrendes Thema, bei dem die einen sagen, dass es bei den heutigen Rechenleistungen ja unerheblich sei bestimmte Dinge zu optimieren, während die andere Seite dagegenhält, dass möglichst gute Performance immer angestrebt werden muss. Ich bin da ein Vertreter der Performancefans. Ein einfaches Beispiel ist das Durchsuchen der Warzone-2100-Quelltexte (.c- und .h-Dateien) mittels grep von der Kommandozeile aus. Verwende ich grep ohne den Schalter -i (Groß- und Kleinschreibung egal), so kann ich selbst auf meinem Computer (1 GHz) die gesamten Quelltexte in einem Augenblick durchsuchen, wenn der gesuchte Text ausschließlich aus Literalen besteht. Schalte ich -i dazu, so kann es bei entsprechend langen Texten (ab 10 Zeichen etwa) schon zu einer spürbaren Verringerung der Ausgabegeschwindigkeit kommen. Wird der gesuchte Text noch ein wenig länger, muss ich sogar über eine Sekunde auf das Ergebnis warten, was nicht mehr hinnehmbar ist.

Der Autor geht auf einen interessanten Fall ein, der nichtsdestotrotz realitätsnah ist und jemand schrieb mir mal, dass man sich heutzutage ja um Effizienz bei regulären Ausdrücken keine Sorge mehr zu machen brauchte. Ich konnte dies mit diesem Beispiel aus dem Buch widerlegen. Der Autor stellt an der entsprechenden Stelle (S. 232) garniert mit einer Portion Humor fest:

[…] Milde ausgedrückt, bedeutet das VIEL Arbeit. Auf meinem Rechner würde das etwa 50 Quintillionen Jahre dauern, plus/minus ein paar hundert Billionen Jahrtausende.1
[…]
1 Die angegebene Zeit ist aufgrund der Zahlen von anderen Benchmarks hochgerechnet; ich habe die Tests nicht wirklich so lange laufen lassen.

Es sind Dinge wie diese, die mir ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern und den Charme dieses Buches ausmachen.

In den letzten Kapiteln werden verschiedene Programmier- und Skriptsprachen behandelt, wobei ich mich ausschließlich um PHP gekümmert habe. Der Autor erweitert die bestehenden PHP-Funktionen um eigene und gibt auch deren Quelltext an, sodass jeder diese weiteren Funktionen nutzen kann.

Es gibt sehr viele Kleinigkeiten, die ebenfalls zeigen, dass viel Zeit und Mühe und dieses Buch gefloßen sind: Die Typografie lässt keine Wünsche offen, zahlreiche Querverweise gestatten das schnelle Auffinden der relevanten Stelle, die Lösungen zu Übungen sind direkt auf der nächsten Seite, sodass man erst nach Umblättern die Lösung erfährt und nicht irgendwo am Ende des Buches zusammengefasst.

Fazit

Kaufbefehl! Wer sich ernsthaft für reguläre Ausdrücke interessiert, kommt um dieses Buch nicht herum. Mir hat es sehr bei der täglichen Arbeit geholfen und dafür gesorgt, dass ich nach Möglichkeit immer auf reguläre Ausdrücke zurückgreife, sofern dies möglich ist. Ich war erstaunt, als ich feststellte, dass sowohl Microsoft Office als auch OpenOffice.org beide reguläre Ausdrücke bei der Suche unterstützen. Aber auch sonst findet man immer wieder Anwendungsfälle für reguläre Ausdrücke, wo man sie vorher nicht vermutet hätte. Viel wichtiger aber: Probleme, die mir vorher unlösbar komplex erschienen, sind nun dank regulärer Ausdrücke sehr viel einfacher zu lösen.

2010-03-08

Danksagung für DRM-Desaster

Abgelegt unter Humor,In eigener Sache,Software,Technologie von Kreuvf um 12:00:46

Danke, Ubisoft.

Ihr habt es tatsächlich geschafft, Ubisoft! :D Eure ehrlichen Kunden hassen euer DRM. Wäret ihr eine Regierung, würde der Pöbel spätestens jetzt an eure Tür klopfen. Dank euch ist DRM jetzt auch in den Köpfen der Durchschnittsmenschen als das angekommen, was es ist: Der letzte Scheiß! Dank euch hat sich unwiderruflich die Erkenntnis durchgesetzt, dass DRM eine negative Produkteigenschaft ist. Dank euch werden die sowieso schon vorhanden gewesenen Proteste und Boykotte gegen DRM-verseuchte Software ein ungeahntes Ausmaß annehmen.

Danke, Ubisoft. Danke dafür, dass ihr mit Assassin’s Creed 2 ein kommerzielles Spiel auf die Wege gebracht habt, das unter PC-Spielern heiß begehrt ist. Danke, dass eure DRM-Server gezeigt haben, dass DRM eine tickende Zeitbombe der Nutzergängelung ist, die jederzeit hochgehen kann und auf jeden Fall irgendwann auch hochgehen wird. Danke dafür, dass eure Entscheider im Wahn der Schwarzkopiererverfolgung die Entscheidung getroffen haben DRM zu benutzen.

Danke, Ubisoft, ihr habt der versammelten Spielergemeinschaft einen großen Dienst erwiesen.

2009-12-31

Datenvermeidungsfail

Abgelegt unter In eigener Sache,Software,Technologie von Kreuvf um 21:00:35

Habe mir gestern mal die versteckten Verzeichnisse in meinem home-Verzeichnis (Ubuntu 8.04.3) ein wenig näher angeschaut und auch ein wenig ausgemistet. Zwei Dinge sind mir dabei ins Auge gefallen, die datenvermeidungsmäßig eine absolute Katastrophe sind. Anders gesagt: Wie kann man so einen Scheiß denn nur machen? Und wieso gibt es für jede Dreckseinstellung irgendwo ein Häkchen im Optionsmenü und für derart wichtige Dinge nicht? EPIC FAIL >.<

EPIC FAIL #1: NAUTILUS

Schon mal einen Blick in ~/.nautilus geworfen? Noch nicht? DANN WIRD ES ZEIT! Kurzer Ausschnitt aus ls -1:

[…]
saved-session-S3ISZU
saved-session-S4661U
saved-session-S5T83U
saved-session-S6UG5T
saved-session-S7F2QU
saved-session-S7J5HU
saved-session-S90HXU
saved-session-SAAHKU
saved-session-SAFVTU
saved-session-SAVXAU
saved-session-SB3ZZU
saved-session-SCSZ4T
saved-session-SDGSRU
saved-session-SDQAPU
saved-session-SFINCU
saved-session-SFO1QU
saved-session-SG7PJU
saved-session-SICFZU
saved-session-SKXBCU
saved-session-SL6C9T
saved-session-SMZ9ZT
[…]

Sind bislang 1.000+ Dateien!

Und was sieht man in diesen Dateien? Zum Beispiel folgendes:

<?xml version=”1.0″?>
<session>
<history>
<bookmark name=”disk” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///media/disk”/>
<bookmark name=”Studium” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///media/disk/Studium”/>
<bookmark name=”Semester 2″ icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///media/disk/Studium/Semester%202″/>
<bookmark name=”AK2″ icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///media/disk/Studium/Semester%202/AK2″/>
<bookmark name=”Vorversuche” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///media/disk/Studium/Semester%202/AK2/Vorversuche”/>
<bookmark name=”Vorversuche” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///home/kreuvf/Eigendaten/Studium/Semester%202/AK2/Vorversuche”/>
<bookmark name=”AK2″ icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///home/kreuvf/Eigendaten/Studium/Semester%202/AK2″/>
<bookmark name=”Semester 2″ icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///home/kreuvf/Eigendaten/Studium/Semester%202″/>
<bookmark name=”Studium” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///home/kreuvf/Eigendaten/Studium”/>
<bookmark name=”Eigendaten” icon=”gnome-fs-directory” uri=”file:///home/kreuvf/Eigendaten”/>
</history>
</session>

Also? Was ist das? Richtig! Das sind diese Vor-und-Zurück-Histories, die Nautilus anzeigt, also auf Deutsch: DAS SIND DIE GESAMTEN DATEISYSTEMAKTIVITÄTEN, DIE ICH MIT NAUTILUS VORNEHME!

Was daran schlecht ist? Die werden nicht gelöscht! Da sind jetzt noch drei Jahre alte Sessions dabei, das heißt ein $böser_mensch könnte da gut Nutzungsschemata draus ableiten und damit wissen welche Verzeichnisse besonders wichtig sind und welche eher unwichtig sind. Freut mich auch ungemein, dass auf solch gravierende Probleme in den Einstellungsmenüs nirgends hingewiesen wird. Falls es jetzt irgendwo in diesem gconf-editor eine Möglichkeit gibt das zu beeinflussen und man mir das vorwerfen will, dann kann ich nur sagen: WTF? WAS IST DAS? WINDOWS-REGISTRY?!

EPIC FAIL #2: THUMBNAILS

Nein, ist jetzt nicht schon wieder Nautilus, da sind Thumbnails komplett abgestellt und bleiben es auch, Performance ist wichtig. Dieses Mal ist der Übeltäter die eingebaute Bildvorschau im Dialog „Bild öffnen“. Wo ist da das Problem? Hach! Schaut mal in ~/.thumbnails/normal rein! DA LIEGEN BEI MIR 4.000+ THUMBNAILS! Wird zum Beispiel dann ausgelöst, wenn man in Gimp oder Inkscape die Vorschau beim Öffnen eines Bildes aktiviert hat und einige Bildchen anklickt. Weitere Quellen konnte ich jetzt noch nicht ausmachen. Interessanterweise aber auch hier: Kein Hinweis darauf, dass es solche Dateien gibt, muss man alles selbst herausfinden und $böser_mensch freut sich, wenn er darauf Zugriff hat, weil er da ja vielleicht böse Thumbnails sehen könnte.

Gegenmaßnahmen

Bug-Report schreiben!

Workaround

Dateien automatisiert löschen lassen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben.

2009-06-11

Saturn: 1 Terrabite

Abgelegt unter Humor,In eigener Sache,Technologie,Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 16:58:36

Rufen wir uns ins Gedächtnis, dass die tollen Saturnmärkte zu den mindestens genauso tollen Mediamärkten gehören (so toll, dass ich die erst gar nicht verlinken will). Und dann denken wir noch an “Ich bin doch nicht blöd”. Und jetzt werfen wir einen Blick auf folgendes Angebot, das im Raum Stuttgart verteilt wurde und ab 08.06.2009 gültig ist:
Saturn: 1 Terrabite

Ich weiß schon warum ich da nicht einkaufe.

Das Bild steht nicht unter der sonst auf diesem Blog verwendeten Lizenz.

Vielen Dank an IceBear, der mir das Bild zur Verfügung gestellt hat.

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