Kreuvfs Allerweltsblog

2011-07-08

Sinn des Lebens

Abgelegt unter In eigener Sache,Psychologie von Kreuvf um 20:34:35

Der Durchschnittsmensch macht sich bekanntlich nicht viel Gedanken über Dinge, die außerhalb der Greifreichweite liegen, und kommt man einem solchen Menschen dann mit Fragen wie die nach dem Sinn des Lebens, muss man enttäuscht zur Kenntnis nehmen, dass die Antworten darauf in etwa so aussehen: „Du kannst Fragen stellen… !“, „Darüber mache ich mir keine Gedanken.“ oder „Womit du dich alles beschäftigst!“ Nun habe ich keine Lust mir über die Unwilligkeit der Masse Gedanken zu machen und habe mir bereits vor Jahren überlegt, was ich denn auf diese Frage antworten würde. Da die Antwort allerdings nicht einfach zu verstehen ist, denke ich, dass ich das hier mal detailliert ausführen sollte, einfach um das mal aufgeschrieben zu haben und darauf verweisen zu können. Detaillierte Ausführungen sind in der Regel gerade in alltäglichen Gesprächen nicht möglich, da der Gegenüber keinerlei Bereitschaft zeigt Ausführungen mit mehr als drei Sätzen zu folgen.

Definition: Sinn

Vor der Beantwortung der Frage nach dem Sinn des Lebens, also: „Welchen Sinn hat das Leben?“, will ich klären, was mit „Sinn“ gemeint ist. Gemeinhin wird etwas als „sinnvoll“ bezeichnet, wenn damit ein vom Betrachter erkennbares Ziel erreicht wird. Eine verkehrsberuhigte Zone in der Umgebung eines Spielplatzes ist demnach sinnvoll, weil eine solche Zone dafür sorgt, dass ein Großteil der Verkehrsteilnehmer langsamer und vorsichtiger fährt und so im Falle eines plötzlich auf die Straße rollenden Balles mit hinterherrennendem Kind auch rechtzeitig und ohne, dass jemand oder etwas zu Schaden kommt, bremsen kann.

Anders formuliert ist der Sinn der verkehrsberuhigten Zone eine Verringerung des Unfallrisikos. So ausgedrückt ist das Wort „Sinn“ auch leicht durch „Grund“ ersetzbar: der Grund der verkehrsberuhigten Zone ist eine Verringerung des Unfallrisikos. Der Knackpunkt an dieser Sache soll aber nochmals deutlich ausgeschrieben werden: Sinn ist nur dann vorhanden, wenn der Betrachter ein/das Ziel erkennen kann. Der Sinn einer quadratischen Ergänzung erschließt sich nicht jedem, hat daher für den einen Betrachter keinen Sinn, für den anderen jedoch sehr wohl.

Definition: Sinn des Lebens

Nachdem die Definition für „Sinn“ gegeben ist, ist klar, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens viel eher die Frage nach dem Grund für die Existenz von Leben darstellt. Dies wiederum ist aber in der Regel nicht das, was damit häufig gemeint wird. Oder es ist eine leicht andere Frage, nämlich: „Welchen Sinn hat mein Leben?“ Das heißt an dieser Stelle muss deutlich unterschieden werden zwischen beiden Fragen: die eine ist allgemein gehalten und erwartet den Grund für die Existenz von Leben im Großen, die andere ist speziell auf den jeweiligen Menschen zugeschnitten und erwartet letztendlich eine Handlungsanweisung. Diese Handlungsanweisung ist eine direkte Konsequenz aus der Beantwortung der Frage nach dem Sinn eines bestimmten Lebens.

Sinn notwendig?

Bevor ich auf beide Fragen eine Antwort geben möchte, muss klar sein, dass grundsätzlich keinerlei Notwendigkeit für das Vorhandensein eines Sinns besteht. Es handelt sich dabei um ein menschliches Bedürfnis für die Dinge eine Erklärung zu haben, auch wenn es nur irgendein Glaube sein sollte. Wichtig ist, dass der Mensch, für den die Frage beantwortet werden soll, die Antwort für in sich schlüssig halten muss, weshalb auch auf grobem Unfug, Wunschdenken und Glorifizierung basierende Wundergeschichten durchaus ausreichen können. Das heißt, dass die Anforderungen an die Qualität der Antworten von der jeweiligen Person abhängen.

Grund für die Existenz von Leben

Wie auch immer „Leben“ im Detail definiert ist, arbeitet man wie ich mit der in der Biologie verwendeten Definition, so lässt sich unter Nutzung des derzeitigen Stands der Wissenschaft die folgende Aussage treffen: Der Grund für die Existenz von Leben ist, dass das Leben thermodynamisch begünstigt ist. Vereinfacht gesagt: das, was wir als Leben wahrnehmen, ist im Endeffekt eine unglaubliche Menge verschiedener chemischer Reaktionen. Diese sind so ausbalanciert, dass sie sich zum Beispiel vermehren können oder verschiedene Stoffe, die von außerhalb dieses Systems aufgenommen werden, so umwandeln können, dass daraus Stoffe entstehen, die an anderer Stelle im System genutzt werden können. Ersteres lässt sich als Fortpflanzung bezeichnen, Zweiteres als Stoffwechsel. Wie das alles mal angefangen hat und auch wann, lässt sich leider nicht ohne Weiteres klären. Der Grund aber dafür, dass diese und nicht andere Reaktionen ablaufen, liegt darin, dass grundlegende physikalische Gesetze dafür sorgen, dass genau diese Reaktionen bevorzugt stattfinden. Die Existenz von Leben ist daher in den Naturgesetzen begründet.

Grund für die Existenz eines bestimmten Lebens

Die für die meisten sicher spannendere Frage ist die nach dem Sinn ihres Lebens. Und erwartungsgemäß gibt es darauf keine allgemein gültige Antwort. Aber es ist möglich gewisse Feststellungen zu treffen:

  1. Der Sinn eines Lebens besteht in der Regel in dem Streben nach und – im Idealfall – dem Erreichen mindestens eines Zieles. Daraus leitet sich ab, dass Ziele definiert werden müssen. Projektmanager definieren „Ziel“ als Beschreibung eines zukünftigen Zustands mit weiteren Detailangaben wie Ort, Datum und Umfang etc. pp.
  2. Kein Mensch kommt mit einem vordefinierten Ziel auf die Welt. Es ist möglich, dass äußere Einflüsse versuchen Ziele aufzudrücken, aber im Endeffekt ändert auch das nichts daran, dass es kein vordefiniertes Ziel gibt. Jeder Mensch hat demnach Wahlfreiheit.
  3. Die Wahl eines Zieles kann bei konsequenter Verfolgung großen Einfluss auf das Leben haben. Es ist daher bei der Wahl eines Zieles wichtig dies nicht leichtfertig zu tun.
  4. Sind alle Ziele erreicht, kann der Mangel an Zielen trotz des bereits Erreichtem zu einer Leere führen, die darin mündet, dass das eigene Leben als sinnlos erachtet wird. Ähnlich wie die Dinge, die wir besitzen, weniger wert erscheinen als das, was wir gerne hätten, verhält es sich auch mit Zielen: ist man am Ende der Grundschule stolz, wenn man eine Empfehlung für’s Gymnasium bekommen hat, kann dies spätestens beim Bestehen des Abiturs als lächerlich kleines Ziel wirken. Es ist daher ratsam Ziele zu suchen, die automatisch zu Folgezielen führen oder mindestens Folgeziele nicht ausschließen.

Der wohl wichtigste Punkt ist, dass jeder Mensch frei ist in der Wahl seiner Ziele. Freiheiten sind immer ein zweischneidiges Schwert, da man auf der einen Seite die Qual der Wahl hat, auf der anderen Seite keine Ziele verfolgen muss, die man nicht verfolgen will.

Ich bin kein Philosoph – betrachte die meisten ja sogar als nichtsnutzige Labertaschen – und denke trotzdem, dass es hilfreich ist das mal so aufgeschrieben zu haben.

Randbedingung

All das, was wir Menschen übereinstimmend als Realität wahrnehmen, existiert auch tatsächlich so und wir leben nicht nur in einer Traumwelt. Das ist zwar grundlegend, aber leider keine Selbstverständlichkeit. Der Punkt ist aber, dass wir nur diese eine Realität haben und uns keinerlei Daten über irgendwelche außerhalb liegenden Welten zur Verfügung stehen, zumindest keine reproduzierbaren.

2011-06-21

Umgang mit Ideenklau

Abgelegt unter In eigener Sache,Psychologie,Soziales Umfeld von Kreuvf um 18:55:08

Die Berliner Woche berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe auf Seite 20 unter dem Titel „Schweigen ist nicht immer Gold“ mit dem Zusatz „Ideenklau im Job richtig ansprechen“ darüber, wie man am besten damit umgeht, wenn Kollegen Ideen anderer als die eigenen ausgeben. Der Grundtenor des Artikels ist, dass man da immer sehr auf Deeskalation aussein sollte und erst mal mit dem Mitarbeiter das Gespräch suchen.

Das hilft natürlich bei Leuten, die das mit voller Absicht tun, absolut nicht weiter. „Im schlimmsten Falle müsse man das schlucken, sagen Psychologen.“ Ja, das steht da tatsächlich. Da steht tatsächlich, dass man doch bitte sein scheiß Maul zu halten und den Duckmäuser zu mimen hat – im schlimmsten Falle…

Doch was ist dieser schlimmste Fall? Wenn eine Klärung mit dem betreffenden Kollegenschwein nicht möglich ist, ist man gezwungen eine Ebene höher für Klärung zu sorgen. Aber da warnt gleich „Psychologe Roland Wichmann-Kopp aus Heidelberg“, dass das ja riskant sei. Könnte ja sein, dass die Beziehung des Kollegenschweins zum Chef besser ist als die eigene! Und das ist noch gar nicht der schlimmste Fall :X

Der schlimmste Fall ist, wenn der eigene Chef die Idee geklaut hat. Dann ist die Handlungsempfehlung absolut duckmäuserisch, jasagend und sich wie Dreck behandeln lassend: „Schweigen ist Gold“. Und warum, wird auch gleich noch erklärt: „Denn es sich mit dem Vorgesetzten zu verscherzen, bringt niemanden in seiner Karriere weiter.“ Aha. Wieso im Titel allerdings eher der Eindruck erweckt wird, dass man sich kämpferischer zeigen soll, erschließt sich mir dann nicht. Es wird im Endeffekt von allem eher abgeraten, was über ein Gespräch mit dem Kollegenschwein hinaus liegt. Und es wird der Eindruck erweckt, dass man nur „erfolgreich“ sein kann, wenn man sich unterjochen lässt. Da stellt sich mir die Frage, welch’ kranke Definition von „Erfolg“ es braucht, um damit rechtfertigen zu können sich so rückgratlos zu verhalten und nicht einmal eigene berechtigte Forderungen durchzusetzen.

Ich sehe das eher so: der Chef ist dann ein mindestens genau so dummes Arschloch wie das Kollegenschwein – ein Chef ist überhaupt nur ein weiterer Kollege – und hat sämtliche Ansprüche an meine Arbeitskraft über „Dienst nach Vorschrift“ hinaus verwirkt. Danach sollte möglichst schnell ein Arbeitsplatzwechsel unter deutlicher Nennung des Grundes vollzogen werden, ruhig auch mal die obersten Etagen anschreiben (und auch ausdrücklich darüber in Kenntnis setzen, dass dies der Grund für die Kündigung ist) und sich nicht im Stillen ungerecht behandeln lassen. Würden mehr Menschen derart entschieden gegen schlechte Behandlung vorgehen, gäbe es auch solche Chefs nicht mehr.

Aber wenn uns schon die Zeitung sagt, dass wir lieber die Fresse halten und schlucken sollen (bis wir davon Magengeschwüre bekommen), dann ist das wohl sicher der beste Weg! Wer weiß, wer diesen Artikel da lanciert hat…

2011-03-26

Flash Player unter Ubuntu 10.10

Abgelegt unter In eigener Sache,Kurioses,Software von Kreuvf um 13:48:04

Ubuntu 10.10 nutzt den Firefox 3.6 und für diesen die aktuelle Adobe-Flash-Player-Version 10.2.153.1.

So weit, so schlecht. Denn mit dem Flash Player der Version 10.2.153 läuft es so gar nicht rund. Nachdem ich ein Youtube-Video abgespielt habe, bleibt das letzte angezeigte Bild aus dem Flash Player in irgendeinem Speicher (kenne mich mit den Interna zu wenig aus) und scheint ab dann auf sämtlichen schwarzen Flächen, also auch bei Text, durch. In einem schwarzen Konsolenfenster kann man dann diesen Inhalt sogar noch in Gänze betrachten. Das kann ich so natürlich nicht lassen. Dass Flash rottiger Sondermüll ist, steht außer Frage, aber bis die Codecfrage im Internet mal so weit geklärt ist, dass man für Videos auf Flash verzichten kann, ist das ein notwendiges Übel.

Wie lautet die Abhilfe? Irgendwo im Internet, vermutlich bei ubuntuusers.de, habe ich dann die einfache wie auch merkwürdige Problemlösung gefunden: Nutze den Flash Player aus Google Chrome!

Auf der oben verlinkten Seite kann man lesen, dass für Googles Chrome die Version 10.2.154.25 des Flash Players aktuell ist. Da Chrome auch für GNU/Linux angeboten wird und es sogar eigene *.deb-Pakete für Debian und Ubuntu gibt, muss man sich nur das geeignete *.deb-Paket herunterladen (32 Bit bei mir), mit einem Packprogramm da reinschauen und die „libgcflashplayer.so“ suchen und auf den Desktop entpacken.

Im nächsten Schritt aktualisiert man die Datenbank für „locate“ mit

sudo updatedb

und sucht dann nach der Datei „libflashplayer.so“ via

locate libflashplayer.so

und erhält dann eine oder mehrere Fundstellen.

Bei mir lagen die beiden Dateien an folgenden Stellen:

  • /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so
  • /usr/share/ubufox/plugins/libflashplayer.so

Erstmal benennen wir das entpackte Flash-Player-Plugin aus Chrome um, dann löschen wir die vorhandenen Plugins, kopieren unser Chrome-Flash-Player-Plugin dahin und löschen dann die auf dem Desktop befindliche libflashplayer.so:

mv ~/Desktop/libgcflashplayer.so ~/Desktop/libflashplayer.so
sudo rm /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so /usr/share/ubufox/plugins/libflashplayer.so
sudo cp ~/Desktop/libflashplayer.so /usr/lib/flashplugin-installer/
sudo cp ~/Desktop/libflashplayer.so /usr/share/ubufox/plugins/
rm ~/Desktop/libflashplayer.so

Vorsichtige Naturen (wie ich) kopieren sich die vorhandenen Plugins vorher an einen sicheren Ort, um wenigstens einen halbwegs funktionierenden Flash Player zu haben. Auch wenn das nichts machen sollte, habe ich den Firefox vor dieser Löschaktion geschlossen.

Nachdem das getan ist, sollte Firefox unter Extras bei Addons im Tab „Plugins“ für Shockwave Flash die Version 10.2 r154 anzeigen. Und natürlich ist dann auch dieses nervige Problem weg :D

2011-03-25

SimCity: Lacum

Abgelegt unter In eigener Sache,Software von Kreuvf um 17:29:56

Ich habe in den letzten Tagen ein wenig Zeit gefunden das SimCity für den SNES zu zocken. Entstanden ist dabei eine Stadt mit rund 340.000 Einwohnern mit Namen „Lacum“.

Ich habe mir auch die Arbeit gemacht und aus 27 Einzelscreenshots die gesamte Karte fotografiert wie sie aktuell, im Jahre 2253, aussieht. Ich bin ein wenig stolz auf diese Stadt, weil ich es bisher nicht geschafft habe mich von einem festen Bauschema zu trennen und die Stadt einfach nach und nach wachsen zu lassen. Ich denke, dass Lacum da aber einen sehr realistischen Eindruck macht, auch wenn typisch für SimCity keinerlei Straßen vorhanden sind, weil die nur Nachteile bringen. Die 500.000er-Marke habe ich aber auch dieses Mal wieder nicht erreicht.

Die größten Probleme sind die hohe Luftverschmutzung, hohe Mietpreise, hohe Verbrechensrate und zu hohe Steuern. Die hohe Luftverschmutzung resultiert aus der Landknappheit, die es mir nicht ermöglicht die Industriegebiete auseinanderzuziehen und die Zwischenräume mit Parkanlagen aufzufüllen. Dies ging nur etwa bis zu 150.000-Einwohnergrenze. Die hohen Mietpreise waren mein Ziel, denn ich hatte mir verschiedene Zufallskarten angeschaut unter dem Aspekt der möglichst großen Küstenlinie und 443 hat reichlich davon. Auf der anderen Seite gibt es genug wertlose Wohngrundstücke, einige davon sogar noch unbewohnt, von daher weiß ich nicht, was es da zu meckern gibt.

Die hohe Verbrechensrate ist ausschließlich auf die Industriegebiete bezogen. Ich baue in Industriegebieten so gut wie nie Polizeistationen, denn

  • die Kriminalität ohnehin schwierig in den Griff zu bekommen,
  • Industriegebiete wachsen auch bei höchster Kriminalitätsrate,
  • für ein akzeptables Steuerniveau muss ich eben an der Polizei sparen und
  • Polizeistationen würden nur wertvolle Fläche für Industriegebiete belegen.

Feuerwehren habe ich nur eine einzige, weil die Bevölkerung das mal verlangt hat, genauso wie ein Stadion und einen Hafen.

Das Boot hat sich irgendwie zwischen den beiden Schienen im Wasser verfangen, crasht aber nirgends rein. Da Flugzeuge nur dauernd abstürzen, habe ich mir den Flughafen im Nordwesten mit einem gezielt herbeigeführten Flugzeugabsturz kaputtgeglitcht, sodass wir zwar einen Flughafen haben, der aber kein Strom hat. Dadurch können keine Flugzeuge starten, die ja mindestens ein Mal pro Jahr abstürzen würden. Darauf habe ich einfach keine Lust. Bei der Menge an Flugzeugen sollte das vielleicht alle 25 Jahre bis 50 Jahre passieren. Zudem muss ich mich dann auch nicht um meine Geschenke oder flächendeckende Feuerwehr sorgen.

Die Steuern liegen bei 4 %, wodurch ich pro Jahr rund 2.000 $ Gewinn mache. Bei 3 % kriege ich einen zweistelligen negativen Betrag, sodass ich die Steuern nicht senken kann.

Im Süden gibt es ein Krankenhaus- und Schulviertel. Ich hatte ursprünglich vor wertloses Land für diese zufällig entstehenden Einrichtungen zu nutzen. Im Nachhinein hätte ich dafür lieber die nordwestlich gelegenen Wohngebiete nehmen sollen. Warum ich eine zweite Windmühle geschenkt bekommen habe, weiß ich nicht. Außer die bereits beschriebenen Tricks und Glitches habe ich keine Cheats oder den Debugmodus verwendet.

Mit den Parkanlagen hatte ich mir etwas Zeit genommen: Grünflächen stehen für Parkanlagen, die zum Zwecke der Luftreinigung gebaut wurden, während Bäume für Parkanlagen stehen, die zum Zwecke der Landpreissteigung gebaut wurden.

Die Platzierung der Geschenke habe ich nicht immer so platziert, dass der Effekt möglichst positiv ist. Schade ist vor allem, dass man abgerissene Geschenke nicht erneut erhalten kann. Ebenfalls wäre es toll, wenn man mehr als nur 7 Mal Landgewinnung erhalten könnte, da ich so noch mindestens 2 Inseln in die großen Wasserflächen gebaut hätte, auf denen die Landpreise explodiert wären. Hohe Landpreise bedeuten schließlich auch Wolkenkratzer und die beherbergen sehr viel mehr Einwohner als die Billighütten im Nordwesten. So hätte ich diesen Platz entweder für neue Industriegebiete oder für größere Abstände zwischen einzelnen Industriegebieten nutzen können.

2011-03-22

Do-Not-Track ist Dreck

Abgelegt unter In eigener Sache,Technologie von Kreuvf um 11:18:07

Datenschutz ist spätestens mit der immer weitreichenderen Verfügbarkeit des Internets zu einem sehr wichtigen Thema geworden. Die meisten Menschen sind sich dessen zwar nicht bewusst, aber beim Surfen durch das Internet ist es mit den Standardeinstellungen der meisten Browser für Webseitenbetreiber ein Leichtes die Leute quer durchs Internet zu verfolgen. Das Paradebeispiel dafür stellt das von der Electronic Frontier Foundation ins Leben gerufene Projekt Panopticlick (Englisch) dar.

Identifikation durch die Browserkennung

Aber wie können die einen identifizieren? Jedes Mal, wenn man mit dem Browser eine Internetseite aufruft, werden schon standardmäßig und ohne, dass die Seite überhaupt geladen wurde, zahlreiche Informationen übertragen. Der Browser fragt dabei einen Server nach einer bestimmten Seite und schickt dabei tonnenweise identifizierende Informationen mit. Bei mir werden aktuell unter anderem die folgenden Informationen automatisch übertragen, nur damit die Seite weiß, welchen Browser ich habe:
Mozilla/5.0 (X11; U; Linux i686; de; rv:1.9.2.15) Gecko/20110303 Ubuntu/10.10 (maverick) Firefox/3.6.15

Nutzung der Daten durch Tracking-Dienste

Das sind laut Panopticlick bereits 15,25 Bits identifizierender Information. Einer von knapp 39.000 Browsern hat diese Kennung. Was heißt das? Das heißt, dass Tracking-Dienste — das sind zumeist kommerzielle Angebote, die sich auf die Nutzerverfolgung im Internet und damit auch deren Identifizierung spezialisiert haben — aus ihrer Datenbank schon über 99,997% aller Nutzer per se ausschließen können, weil deren Browser nicht diese Kennung hat. Umgekehrt heißt dies, dass man sich selbst in den verbliebenen weniger als 0,003% der Nutzer wiederfindet. Das heißt, dass die mich allein nur aus den paar Informationen schon auf einen sehr kleinen Nutzerkreis einschränken können. Noch ein bisschen mehr Information und ich bin eindeutig identifizierbar! Und all das ohne auch nur eine E-Mail-Adresse, meinen Namen, Spitznamen oder Geburtsdatum irgendwo eingegeben zu haben!

Und so geht das noch weiter. Akzeptiere ich Cookies und ist JavaScript in vollem Umfang aktiviert, dann komme ich zum erschreckenden Ergebnis, dass ich in der Panopticlick-Datenbank mit knapp 1,5 Millionen Einträgen eindeutig identifizierbar bin!

Do-Not-Track als „Lösung“

Das ist natürlich genug Leuten bekannt und die haben sich da was ausgedacht: Wir verschicken noch mehr Informationen an die Server! m(

Wie soll das funktionieren? Wenn man nicht quer durch das Internet von den bösen Tracking-Diensten verfolgt werden will, muss man laut deren Idee einfach nur ein „Do-Not-Track“ (verfolge mich nicht) mitschicken und dann hören die Tracking-Dienste auch auf damit. Das funktioniert ja auch in der Wirklichkeit immer hervorragend, wenn man dem Messerstecher oder dem Vergewaltiger sagt, dass der das doch bitte lassen soll. Deswegen werden solche Delikte ja schon seit Jahren nicht mehr in der Kriminalstatistik aufgeführt…

Es ist in Worten kaum auszudrücken wie hirnrissig diese Scheißidee ist! Erstens werden Tracking-Dienste diese zusätzliche Information nutzen können, um verschiedene Nutzer zu identifizieren. Auch wenn das nur ein Bit ist. Dies kann den Unterschied machen zwischen einem Nutzerkreis aus 10 Nutzern und 1 Nutzer!

Das Argument „Aber das dürfen die doch dann gar nicht, wenn es dann auch entsprechende Gesetze gibt! Das ist dann doch verboten! D:“ ist ungültig. Verbote halten niemanden davon ab etwas zu tun. Wäre das so, hätten wir keine Morde, Körperverletzungen, Erpressungen, Vergewaltigungen und keine Korruption mehr. Und genau so wird es auch bei den Tracking-Diensten laufen. Die freuen sich doch wie blöde, wenn sie da noch mehr identifizierende Information frei Haus geliefert bekommen und nicht mal JavaScript und Cookies bemühen muss, um daran zu kommen, ja der Browser das sogar freiwillig und unaufgefordert sendet! Klar, die ehrlichen Tracking-Dienste werden sich wahrscheinlich daran halten, aber das wird über kurz oder lang zu einem Wettbewerbsnachteil führen, da andere die Nutzer besser identifizieren können. Dem könnte man zwar wieder mit einem Gesetz entgegenwirken, das dafür sorgt, dass auch diejenigen bestraft werden, die Dienste nutzen, die gegen das Gesetz verstoßen, aber auch das wird dem einzelnen Nutzer im Zweifelsfall, also: immer, nur ein leeres Versprechen sein.

Und falls da draußen noch wer an die heile Welt glaubt, für den zitiere ich donottrack.us, die Seite zu Do-Not-Track:

No advertising network or other tracking service has yet announced plans to honor the Do Not Track header. From a technical perspective, recognizing the Do Not Track header is easy; we have listed several implementations on the right.

Deutsche Übersetzung von mir:

Bislang hat noch kein Werbenetzwerk oder anderer Tracking-Dienst Pläne angekündigt den Do-Not-Track-Header zu beachten. Von einem technischen Standpunkt her ist es einfach den Do-Not-Track-Header zu erkennen; wir haben mehrere Implementationen auf der rechten Seite aufgelistet.

Es wundert mich an dieser Stelle ja, dass keiner der Beteiligten den nötigen Blick für die Realität zu haben scheint, um einzusehen, dass Do-Not-Track der falsche Weg ist.

Ein weiteres Zitat aus einer auf donottrack.us verlinkten PDF:

IV. Do Not Track is verifiable.
We envision two technical approaches to verifying Do Not Track compliance. First, most tracking at the application layer20 can be detected by modifying a browser to report tracking-related activity.21 If after receiving a Do Not Track header third-party embedded content sets a unique cookie or lists the browser’s plug-ins, the third party may be violating Do Not Track. Second, behavioral advertising can be identified by monitoring ads for interest targeting.22

Deutsche Übersetzung von mir, Link zu Wikipedia von mir:

IV: Do Not Track ist überprüfbar
Wir stellen uns zwei technische Wege vor die Befolgung von Do Not Track zu prüfen. Erstens kann ein Großteil der Verfolgung auf der Anwendungsschicht20 durch Veränderungen am Browser festgestellt werden, die darauf abzielen mit der Verfolgung in Zusammenhang stehende Vorgänge zu melden.21 Wenn eingebettete Inhalte Dritter nach dem Empfang des Do-Not-Track-Headers ein unique Cookie setzen oder die Browserplugins auflisten, dann könnte es sein, dass dieser Dritte Do Not Track verletzt. Zweitens kann behavioral advertising entdeckt werden, indem Werbung daraufhin überwacht wird, ob gezielt Interessen bedient werden.22

Der erste Ansatz, um zu bestätigen, dass Do-Not-Track befolgt wird, beinhaltet die Veränderung des Browsers so, dass der Aktivitäten, die mit der Verfolgung in Zusammenhang stehen, meldet. Das gilt grundsätzlich aber nur für Dinge, die eine geladene Internetseite tut. Wenn diese zum Beispiel einen dieser rottigen Facebook-Gefällt-mir-Knöpfe einbindet, wird Müll von Facebook nachgeladen. Aber Facebook hat dann sowieso schon unsere Browserkennung etc. erhalten und kann damit genug anfangen, denn durch die Einbindung des Facebookdrecks auf der Seite wird der Browser ohne Zutun des Nutzers automatisch angewiesen diesen Kram auch zu laden. Anders gesagt: dieser Ansatz verfehlt sein Ziel, da die identifizierenden Informationen zu diesem Zeitpunkt schon gesendet sind und man höchstens feststellen kann, ob die Seite versucht weitere Informationen zu holen. Der zweite Ansatz ist noch absurder: man solle sich doch bitte anschauen, ob die eingeblendete Werbung den persönlichen Interessen entspricht und, sollte das der Fall sein, muss man wohl identifiziert worden sein. Das heißt nichts weiter, als dass hier das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Und zusätzlich dazu soll ich mir diesen Werbemüll reinziehen.

Gegenvorschlag

Tracking-Dienste sollten standardmäßig annehmen, dass niemand quer durch’s Internet verfolgt werden will. Die, die das wollen, können dann ja ein „Do-Track“ mitsenden, der Rest vom Internet sollte von diesem Abschaum aber verschont bleiben. Anders ausgedrückt: Die Lösung lautet Do-Not-Track nicht einzusetzen. Viel eher sollten alle Browserhersteller und auch Hersteller von Browserplugins etc. sehr stark darauf achten, dass nur eine minimal nötige Menge Informationen standardmäßig an Server gesendet wird. Den Tracking-Diensten müssen von Browserseite her schon möglichst viele Steine in den Weg gelegt werden den Nutzer zu identifizieren.

Fazit

Die bereits vorhandenen Möglichkeiten zur Nutzerverfolgung im Internet sind bereits gravierend genug. Da brauchen wir den Tracking-Diensten nicht noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Interessanterweise steht das auch in der englischen PDF der EFF zum Thema „How unique is your browser?“:

The Paradox of Fingerprintable Privacy Enhancing Technologies
Sometimes, technologies intended to enhance user privacy turn out to make fingerprinting easier. Extreme examples include many forms of User Agent spoofing (see note 3) and Flash blocking browser extensions, as discussed in Section 3.1. The paradox, essentially, is that many kinds of measures to make a device harder to fingerprint are themselves distinctive unless a lot of other people also take them.

Deutsche Übersetzung von mir:

Das Paradoxon der zur Identifikation nutzbaren Datenschutztechnologien
Manchmal zeigt es sich, dass Technologien, die eigentlich dazu gedacht waren die Privatsphäre des Nutzers besser zu schützen, die Identifikation erleichtern. Extreme Beispiele sind viele Formen der Veränderung der Browserkennung (siehe Anmerkung 3) und Browsererweiterungen zum Blockieren von Flash wie in Abschnitt 3.1 beschrieben. Das Paradoxon, im Kern, lautet, dass viele Maßnahmen, die die Geräteidentifikation erschweren sollen, letztendlich selbst Unterscheidungsmerkmal sind, sofern nicht selbst viele andere Leute diese Maßnahmen auch einsetzen.

Es stehen noch weitere interessante Methoden zur Verringerung der Informationsmenge in dieser PDF, daher geht dafür eine ausdrückliche Leseempfehlung an alle raus. Und ich bleibe dabei: Do-Not-Track ist Dreck. Es ist gefährlich, kontraproduktiv, zusätzliche Datenlast, die durch’s Internet geschickt wird, und hat für sich genommen absolut gar keinen Einfluss darauf, ob wir nun verfolgt werden oder nicht. Zusätzlich dazu gibt es dem Durchschnittsnutzer, der das entdeckt und nur eine Kurzbeschreibung dazu im Browser liest, ein falsches Gefühl von Sicherheit. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden und das geht nur, indem man von Vornherein verhindert, dass man überhaupt derart einfach verfolgt werden kann.

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