Kreuvfs Allerweltsblog

2014-08-10

50dJP: Laborputz und mehr Japanisch

Abgelegt unter 50 Tage Japan (50dJP) von Kreuvf um 13:12:52

Nachdem ich am Tag zuvor keinerlei Appetit verspürt hatte, war dieser einen Tag später dafür umso ausgeprägter – und für jemanden mit einer Allergie gegen Fischeiweiß und mangelnden Sprachkenntnissen blieb da am Morgen nur der McDonald’s an der Ecke.

2013-12-26

Am Morgen hatte ich nicht nur großen Hunger, sondern auch Appetit. Also zum McDonald’s an der Ecke zum Frühstück. Doch wie bestellt man in Japan eigentlich richtig beim McDonald’s? Und warum ist die gesamte Karte ausschließlich auf Japanisch? D:

Nun gut, zum Frühstück werde ich wohl nicht genau wissen müssen, ob das ein Fischgericht ist und meine erste Bestellung umfasste dann auch nicht mehr als „san“ (3). Gut, dass die Gerichte durchnummeriert waren und ich wenigstens bis drei zählen konnte ;) Wie hätte ich mich besser zurechtfinden können? Ich hätte die für ausländische Begriffe benutzten 50 Katakana besser lernen sollen, damit ich auch gewusst hätte, dass das ein Mega-Muffin-Menü war. Mit Katakana geschrieben sieht das so aus: メガマフイン セット.

Das, was wir in Deutschland als „Menü“ – oder eher „McMenü“ – kennen, firmiert in Japan unter dem englischen Wort „set“. Und weil sich das mit Katakana nicht 1:1 abbilden lässt, wird daraus dann „setto“. „Muffin“ ist genau das, was in Deutschland bei McDonald’s als McMuffin bekannt ist: ein Weizentoastbrötchen in verschiedenen Variationen. In diesem Fall waren es zwei Rindfleischpatties, Bacon, Käse und Rührei – verdient also den Namen „Mega Muffin“. Was ich noch verstanden hatte, war, dass im setto eine mittlere Cola enthalten war und dann gab es da noch etwas Zusätzliches, das die „Hash Potato“ oder auf Japanisch ハッシュポテト nannten. Es handelte sich dabei um einen Kartoffelbratling ähnlich einem Kartoffelpuffer.

Hat natürlich alles sehr gut geschmeckt! xD Auffällig war, dass die Wände im Treppen„haus“ – es war eigentlich eher ein Gang – zugekleistert waren mit allerlei Pokémon-Kram. Wie sich später herausstellte, war das aber nur aufgrund einer Promo-Aktion so.

Es gab auch im Labor einiges zu tun: Laborputz! Und so habe ich in Japan Laborputz mitgemacht, am zweiten Weihnachtsfeiertag! xD Hier gehört es auch dazu den Boden mit Scheuermilch zu putzen, was allerdings keinen großen Effekt auf die mittlerweile deutliche Grundfärbung des Bodenbelags – so er denn überhaupt noch vorhanden war ;D – hatte.

Mittag gab es in der Kantine: ein kaltes Stück Hühnerfleisch mit an einer Hand abzählbaren Pommes, ebenfalls kalt. Habe dieses Gericht später noch öfter genommen und es war oft vergleichsweise kalt. Bin daher dann auch irgendwann die anderen Sachen durchgegangen, allerdings immer nur nach Rücksprache mit einem der Japaner, damit da auch bloß kein Fisch oder Fischbrühe drin ist – Ramen fielen daher komplett aus. Die Kantine war angenehm, einige Getränke gab es kostenlos und ich konnte hier auch mit der Pasmo-Karte zahlen. Was es mit dieser Karte auf sich hat, schreibe ich aber ein anderes Mal – nach aktueller Planung so in 21 Wochen. :ugly:

Nach dem Mittag waren wir dann wieder alle im Labor und waren Nutznießer einer japanischen Sitte: zweimal im Jahr schenkt man den Leuten, denen man Dank aussprechen möchte, kleinere Aufmerksamkeiten. Einmal im Sommer und dann im Winter. Die Eltern eines japanischen Masteranden haben daher dem Labor eine Schachtel mit Dorayaki und Manjuu geschickt. Beides sind japanische Süßspeisen, die aus einer süßen Füllung aus Rote-Bohnen-Paste bestehen. Schmeckt beides sehr gut und wer die Gelegenheit dazu hat, sollte das auf jeden Fall einmal probieren.

Dieser Tag war wenig ereignisreich und, da das kurz vor Beginn der Winterferien war, war auch die Motivation unter den sonstigen Laborbewohnern nicht allzu groß, weshalb der Tag größtenteils mit Socialising verbracht wurde – das ist eine euphemistische Umschreibung für „verquatscht“.