Kreuvfs Allerweltsblog

2008-09-16

KgL – Teil 03: Neue Heimat Linux

Abgelegt unter In eigener Sache,Software von Kreuvf um 21:20:48

Über ein Jahr ist es jetzt her seit ich den letzten Teil meiner Pseudo-Dokumentation “Kreuvf goes Linux” veröffentlicht habe. Die interessanteste Frage dürfte dabei schon mit dem Titel beantwortet sein: Ich bin immer noch bei Linux und werde auch nicht zurück.

Eine Neuerung in diesem Artikel wird sein, dass ich keinen Ausblick auf den nächsten Teil mehr geben werde, weil mich das zum einen einschränkt und zum zweiten nicht so interessant wird für diejenigen, die dann den nächsten Teil lesen (weil der ungefähre Inhalt bereits bekannt ist).

Nun gut, ich habe dennoch im Teil 02: Distributionswahl in die Zukunft geschaut und in Aussicht gestellt, dass es dieses Mal Details zu meiner Hardware gibt (was habe ich mir dabei nur gedacht oO) und ich zudem noch meine Ersatzprogramme für Windows-only-Kram wie mIRC und WinAmp aufschreibe.

Wie man aus dem Titel schon erkennen kann, habe ich darüber hinaus aber noch einiges anderes geplant.

Kreuvfs Hardware

  • Pentium III mit 1 GHz
  • 512 MB SD-RAM
  • Geforce 4 Ti-4200 mit 64 MB Speicher

Der Rest ist sowas von egal, bis auf das CD/DVD-Kombilaufwerk, die Festplatte und der Netzwerkkarte (gab es für 5,12 € und bei dem Preis muss man doch einfach zuschlagen) ist an dem Rechner genau nichts neu, alles gebrauchte Teile. Aus welchem Grund? Geld! Wer keine Erfahrung mit Linux hat, wird das nicht auf einem neuen Rechner ausprobieren und da ich mit meinem absolut topmodernen Windows 98 auch nicht auf einen neuen Rechner wechseln konnte und Linux auf dem alten ausprobieren, musste ich das eben so machen.

Ein Seitenhieb muss noch sein: Vista ist natürlich viel zu scheiße, um auch nur irgendwie auf meinen Rechnern zu laufen. Jetzt warte ich auf die Heise-Foren-Gänger, die mich da eines Besseren belehren wollen, mir dann sagen, dass ich zu scheiße bin, weil ich keine besseren Rechner habe und dann einsehen müssen, dass Vista (aka Windows ME 2) scheiße ist. Kurzzusammenfassung: Ich mag Vista nicht nur nicht wegen des Ressourcenverbrauchs, sondern auch nicht wegen diverser technischer Mängel (DRM ist ein Mangel). Dass ich für derartige Produkteigenschaften auch tatsächlich noch zahlen soll, grenzt schon eindeutig an Verblendung. Dass ich für ein Betriebssystem, das ich nicht mag, auch nicht noch eine Straftat begehen will (@Rechtsmenschen: wäre es das überhaupt?), habe ich bereits im ersten Teil von Kreuvf goes Linux geschrieben.

Ersatzsoftware für Windows-only-Programme

Vorweg: Es ist sehr schade, dass es heute noch Programme gibt, die es nur für eine Plattform bzw. einen Plattformtypen gibt (und noch dazu closed source sind, was die Arbeit für Dritte so gut wie unmöglich macht). Ein Programm, das nur für eine Plattform existiert, schränkt deren Benutzer unnötig eben auf genau nur diese eine Plattform ein. Spiele seien da mal außen vor gelassen, weil es da zu viele vertragliche Verstrickungen zu geben scheint zwischen Spieleentwicklern, Publishern, Hardware- und Softwareherstellern. Alle sonstigen Programme dürften nach einiger Portierungsarbeit aber auf vielen Plattformen nativ lauffähig sein (denn darauf kommt es an).

Für mich kommen daher Programme, die es eben nur auf einer Plattform gibt, nur noch in Ausnahmefällen in Frage. Ich will die von mir benutzte Software so gut wie überall einsetzen können (theoretisch), damit ich mich nicht für jede Plattform auf andere Tools umgewöhnen muss. Wie gesagt, gilt nur für Tools, Standardprogramme wie eines zum Abspielen von Ogg/Vorbis oder MP3 findet man überall.

Als Ersatz für mIRC dient mir bisher XChat relativ gut, auch wenn ich nach mehreren Suchläufen keine vernünftige Dokumentation dazu finden konnte und der/die Autor(en) die Windowsversion immer ein wenig aktueller halten als andere Versionen. Was mir besonders gefällt, ist die Möglichkeit die Logs nach Belieben organisieren lassen zu können (habe bei mIRC 6.03 aufgehört, kA, ob das da auch geht).

Ersatz für WinAmp sind mehrere Programme. Als “Spiele mir Musik ab und gut ist”-Programm dient das standardmäßig zum Einsatz kommende Rhythmbox, ich vermisse dort keine Features, weshalb ich damit auch zufrieden bin. Um meine ebenfalls heißgeliebten SPCs abspielen zu können, verwende ich das böse Programm Audio Overload (closed source). Das einzige, was mich ein wenig wurmt ist die miserable Midiwiedergabe, die über timidity erfolgt. Bei Freepats fehlen etliche Instrumente, sodass manche Stücke so gut wie leer sind. Wäre echt froh, wenn an dieser Stelle etwas getan werden könnte.
Update 07.01.2009: Gstreamer kann auch SPC, crasht allerdings beim Beenden nach mehreren Stunden Dauerlauf des gleiches Stücks (was ein Bug!). Zudem kann ich einzelne Kanäle nicht abschalten wie mit Audio Overload. Aber immerhin: SPC mit Gstreamer :D

Neue Heimat Linux

Nun aber zum eigentlichen Teil des Ganzen, nämlich der Erkenntnis, dass ich mich mittlerweile “Zuhause” fühle in Linux. Seit mehreren Monaten benutze ich meinen Linuxrechner weitaus häufiger als den Windows-Rechner (den eigentlich nur noch für Guild Wars und Warzone 2100) und ich plane auch fest den Windows-Rechner umzubauen, sodass ich dort ein Dualboot Windows/Linux habe, wobei mir die Linuxumgebung dann vor allem dazu dient mich mit Warzone 2100, Linux und C zu befassen. Ich habe eben nicht vor auf meinem Produktivsystem irgendwelche Experimente durchzuführen, vor allem nicht, wenn ich nicht zu 100% weiß was ich da tue. Zudem sind das einfach Freiheiten, die ich gerne habe: Machen, was einem so in den Sinn kommt, und dann gucken, ob es klappt. Nur so lassen sich mehr Erfahrungen sammeln und man kommt weiter.

Zudem will ich die Konsole nicht mehr missen, es ist einfach zu geil, was man selbst mit derart eingeschränkten Fähigkeiten wie ich sie auf diesem Gebiet bisher noch habe, schon alles machen kann. Zudem ist die Einfachheit, die vielfach dahintersteckt, einfach nur umwerfend. Weiterhin habe ich mich auch erfolgreich durch das Buch “Programmieren lernen mit C, 4. Auflage” gearbeitet und auch “Reguläre Ausdrücke, 3. Auflage” wartet darauf zuende gelesen zu werden (die Kapitel über Perl, VB.NET und Java habe ich allerdings ausgelassen, interessieren mich einfach nicht; Rezensionen folgen). Alles in allem also bin ich bereit mich tiefer in die FLOSS-Welt zu stürzen.

Und seit ich zum Warzone 2100 Resurrection Project beitrage, lerne ich fast automatisch neue und vor allem interessante Dinge kennen, die mir auch im täglichen Leben weiterhelfen.

Was mir allerdings am stärksten auffällt, sind dann natürlich weitere Unzulänglichkeiten von Windows 98: Unter anderem die unglaublich beknackte Einschränkung, dass nach einiger Zeit, in der man durch tiefe Ordnerstrukturen gegangen ist, die Anzeige im Explorer immer länger dauert. Teilweise braucht man dann für sowas wie C:\Ordner 1\Ordner 2\Ordner 3\Ordner 4\Ordner 5\Ordner 6\ MINUTEN, nur um sich die Inhalte anzeigen zu können. Unter Ubuntu geht das zwar nicht immer so flott wie es unter Windows die ersten paar Ordner geht, aber dafür konstant gleich schnell.

Genug für dieses Mal, wie versprochen gibt es keine Informationen zum nächsten Teil, weil ich mich ja dann jetzt schon wieder festlegen müsste :P

Kommentare zu diesem Artikel abgeben (benötigt Boardaccount)