Kreuvfs Allerweltsblog

2007-06-19

Ferienende-Syndrom

Abgelegt unter Kurioses,Medizin (Sonstiges),Wortschatz/Sprache von Kreuvf um 16:48:44

Der eine oder andere hat sicherlich schon mal von sogenannten "erfundenen" Krankheiten gehört. Ich beziehe mich dabei u. a. auf "Die Krankheitserfinder" von Jörg Blech. Es handelt sich dabei nicht um Hypochonder, die sich ihre Krankheiten einbilden, sondern viel mehr um alltägliche/entwicklungsbedingte Zustände des Wohlbefindens, die in Zusammenarbeit von Pharmafirmen mit Marketingfirmen zur Krankheit umdefiniert werden.

Ein neuer heißer Kandidat für eine solche erfundene Krankheit ist das "Ferienende-Syndrom", das im englischen Original "post-holiday syndrome" heißt. Es handele sich bei diesem Syndrom um einen Zustand allgemeinen Unbehagens ausgelöst durch die Unfähigkeit sich nach Ferienende wieder ans Arbeiten zu gewöhnen.

Lt. der spanischen Wissenschaftlerin Humbelina Robles Ortega äußere sich dieses Syndrom psychisch (Reizbarkeit, Angstgefühle, Betrübnis, "geht-mir-am-Arsch-vorbei"-Haltung, tiefes Gefühl der Leere) und physisch (Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Benommenheit oder Schlaflosigkeit, abnormal hoher Puls, Muskelschmerzen). Empfohlen wird ein Teilen der Ferien in kleinere Abschnitte, damit die Wiederaufnahme der Arbeit nicht so traumatisch wäre.

Spätestens hier sollte jedem klar sein, dass das eher so eine "Krankheit vom Reißbrett" ist. Es ist schließlich vollkommen normal, dass man sich ausgepowert fühlt, wenn man nach einer langen Verschnaufpause nicht erst um 9, sondern schon um 6 oder 5 aufstehen muss und dann auch noch den ganzen Tag arbeiten darf – ohne Mittagschlaf! Noch gibt es kein Medikament, um die Symptome dieser "Krankheit" zu unterdrücken, aber was nicht ist, kann ja noch werden und vielleicht werden Koffeintabletten ja bald der Renner in Spanien.

Quelle:
Dividing up your holidays into several periods can help prevent post-holiday syndrome – EurekAlert.org

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