Wood-Route – auf dem Holzweg?
Ende 2005 sind wir zurück zur Telekom gewechselt, da der Volumentarif über 5GB bei 1&1 auf Dauer zu teuer wurde (wegen Überschreitung des Traffics) und wir zufällig auch ein Rückkehrerangebot von der Telekom erhalten hatten, das uns eine echte Flatrate mit DSL-2000 zum Preis für DSL-1000 bescherte. Da ich nicht auf ewig Router mit meinem Rechner spielen wollte und so wertvolle Ressourcen für meinen Bruder verschenkt habe, hatte ich beschlossen, dass ein Router angeschafft wird. Es sollte ein Qualitätsprodukt sein, das den Maximalpreis von 150EUR nicht übersteigen durfte und viele Features haben musste.
Nachdem ich einen Artikel auf Tom’s Hardware über den Claxan “Router” SA-110 gelesen hatte und ich auf Anhieb keine negativen Rezensionen dazu im Internet finden konnte, stand für mich fest, dass das der Router sei mit dem ich arbeiten will.
Das besonders Beeindruckende an diesem Gerät ist die Möglichkeit eine Festplatte bis zu 200GB einbauen zu können und diese dann als Netzlaufwerk nutzen zu können. Eine alte 2,3GB-Festplatte durfte sich über eine erneute Verwendung freuen. Dank dieser Festplatte ist es sogar möglich einen FTP-Server einzurichten, sodass man Dateien ins Netz stellen kann und der eigene Rechner nicht mal laufen muss. Mit einem Firmware-Update gab es dann auch die Möglichkeit einen einfachen Webserver laufen zu lassen, habe das allerdings nie ausprobiert.
Alles in allem war ich hin und weg von diesem Wundergerät. Der einzige Onlineshop, bei dem man diese Server Appliance bestellen konnte, war der der ARP Datacon, später erfuhr ich, dass Claxan eine ARP-Marke sein soll.
Eins hätte ich mir aber doch genau anschauen müssen: Der Router hat kein integriertes Modem. Als ich nach Weihnachten 2005 dann den Router bekam und ihn konfiguriert hatte, ist mir aufgefallen, dass ein Modem fehlt (Blitzmerker eben :D). Da ich mir den Router gekauft hatte, wurde mein Bruder damit beauftragt ein Modem zu kaufen und da der wiederum keine Ahnung von nix hat was diese Technik anbelangt, habe ich ein Modem für ihn ausgesucht, das er dann auch bezahlt hat – es ist das D-Link DSL-360T. Nachdem ich alles fein säuberlich eingerichtet hatte, was für meinen Geschmack erstaunlich schnell vonstatten ging, konnten bis zu vier Rechner an den Router angeschlossen im Netz surfen.
Wunderbare Welt – bis zum 19.07.2006. Das Modem von D-Link kann per Konfiguration mittels Weboberfläche verschiedene Betriebsmodi einnehmen. Ich habe nur zwei der vier angebotenen gebraucht: PPPoE und Bridged Mode. Beim PPPoE-Modus gibt man die Verbindungsdaten in das Modem ein und man surft dann via Modem. Im Bridged Mode muss der angeschlossene Rechner dem Modem sagen was es zu tun hat – oder eben der Router. Ab dem 19.07.2006 also gab es einen Fehler im Zusammenspiel von Router und Modem. Es gab nach etwas mehr als einer Minute einen Disconnect (Verbindungstrennung) und der Reconnect (Wiederaufbau der Internetverbindung) wurde erst einige Minuten nach der Trennung durchgeführt. Da das Modem praktisch ein hirnloser Zombie ist und alle Befehle vom Router erhält, konnte es sich meiner Einschätzung nach auch nur um ein Routerproblem handeln.
Am 21.07.2006 habe ich dann eine E-Mail zum Support geschickt, in der das Problem detailliert geschildert wurde. Die Antwortmail erhielt ich noch am selben Tag und man riet mir die Werkseinstellungen zu laden. Wenn das nicht funktionieren sollte, so solle ich die neueste Firmware (1.52 –> 1.62) einspielen und danach die Werkseinstellungen laden und alles neu konfigurieren. Gesagt, getan. Alles lief glatt..
.. bis zum 28.07.2006. Ich nahm den Router wie jeden Morgen in Betrieb und das Problem ist zurückgekehrt. Ohne Vorwarnung war es wieder da, dieses lästige kleine Problem, das einem den Spaß am Surfen raubt. Also gleich wieder eine Mail an den Support, alles beschrieben und auf die Antwort gewartet. Die bekam ich am 31.07.2006 und man meinte, dass nach meinen ausgiebigen Test es so scheine, dass der NAS Server defekt sei. Für Garantiefragen solle ich mich an den Händler wenden. Und auch hier wieder: Gesagt, getan!
Das Gerät am 08.08.2006 sehr sicher verpackt (bin mir sicher, dass man es aus einem Flugzeug in 5000m Höhe hätte schmeißen können, ohne dass es einen (weiteren) Defekt gibt) unfrei an die Retourenabteilung der ARP Datacon geschickt und am 11.08.2006, ein Freitag, ein “Austauschprodukt” erhalten. Warum ich das in Anführungszeichen schreibe, wird sich später klären.
Das angebliche Austauschprodukt war aber auch nicht besser als das anscheinend defekte Gerät, das ich am 08.08. eingeschickt hatte. Gleicher Fehler und gleiches Verfahren von meiner Seite aus: E-Mail an den Support. In der Mail habe ich begründet warum ich ausschließen kann, dass es
- an der Leitung liegt,
- am Modem liegt,
- an den Firewall-Einstellungen des Routers liegt,
- an der Firmware-Version des Routers liegt,
- am Firewall NAT Service des Modems liegt.
Die Mail hatte ich am 14.08.2006 geschickt. Der sonst so schnelle Support hat sich diesmal ca. zwei Tage Zeit gelassen mit der Antwort, die für die benötigte Zeit allerdings extrem knapp und unbefriedigend ausfiel. Es hieß nur, dass man mir dabei auch nicht mehr weiterhelfen könne und ich die bereits erwähnte Empfehlung ein anderes Modem zu benutzen doch einfach mal annehmen sollte.
In meiner Antwortmail schrieb ich, dass ich mich nach einem Leihmodem aus dem Freundes- und Bekanntenkreis umschauen wollte. Doch auch der Freundes- und Bekanntenkreis hatte kein Ersatzmodem oder war nicht in der Lage dieses herzugeben.
Habe mich dann entschlossen nach ewiger Warterei auf Antwort von ehemaligen Klassenkameraden die Klassenkameraden ehemalig sein zu lassen und mir eben wohl oder übel ein zweites Modem zu bestellen. Es handelt sich dabei um das Teledat 302 von T-Com, bestellt habe ich es bei Amazon. Dieses kam am Samstag, den 02.09.2006, bei mir an und ich habe es selbstverständlich auch sofort ausprobiert. Dieses Modem lässt sich gar nicht konfigurieren, es läuft von Anfang an und bis in alle Ewigkeit nur im Bridged Mode – also ideal für den Router. Habe sofort alles angeschlossen und dann abgewartet was passiert.
Der Router verbindet über das Modem ins Internet, er hat das Modem also “akzeptiert” und kann damit arbeiten. Und was passiert? Richtig, Disconnect nach etwas mehr als einer Minute und dann wieder Minuten warten bis zum Reconnect.
Daher meine einfache Vermutung: Man hat mir kein Austauschprodukt gegeben, sondern einfach die Platine meines alten Routers behalten und den Aufbau neu gemacht. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Mein weiteres Vorgehen sieht so aus, dass ich am Montag, den 04.09.2006 mit meinem Kundenberater bei der ARP sprechen werde. Entweder ich erhalte endlich ein funktionierendes Produkt oder ich will mein Geld zurück. Je nach dem wie man mit mir am Montag umspringt werde ich hier ein Fazit als Update reinbauen.
Nachtrag am 05.09.2006 um 8:39 Uhr:
Gestern habe ich mit meinem Ansprechpartner bei der ARP telefoniert und eingewilligt ein weiteres und letztes Mal ein Austauschprodukt zu erhalten. Hoffen wir nur, dass es sich auch wirklich um ein Austauschprodukt handelt.
Nachtrag 08.09.2006:
Am Montag, den 04.09.2006, habe ich wie schon beschrieben bei der ARP angerufen und mir eine Retourennummer geben lassen. Noch am selben Tag gegen 15 Uhr das Paket zur Post gebracht. Am Donnerstag, den 07.09.2006, überreicht mir dann ein Mitarbeiter des Deutschen Paketdienstes ein Paket von der ARP Datacon. Im Paket befand sich ein neuer Router, den ich auch gleich angeschlossen und ausgetestet habe.
Ergebnis: Funktioniert wie am ersten Tage.
Fazit: Auch wenn das Produkt defekt war, war die ARP freundlich und hat mir ohne zu Murren und ohne Zusatzkosten ein Austauschprodukt gegeben.
Links:
E-Mail-Paket mit kompletten Mailwechsel bis zum 01.09.2006 (.7z-Datei)
Artikel zum Claxan SA-110 bei Tom’s Hardware
Claxan-Homepage
ARP-Homepage
Amazon-Artikel Teledat 302
RASPPPOE – PPPoE u.a. für Win98
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